22. Juni 2022 in Prolife
Ist Abtreibung Mord? Nancy Pelosi weiß keine Antwort. Was tun, wenn der Oberste Gerichtshof Abtreibungsverbote zulässt? Der katholische Präsident Biden prüft Optionen, auf jeden Fall Zugänge zur Abtreibung zu ermöglichen.
Washington D.C. (kath.net/LifeNews/jg)
Nancy Pelosi, die Sprecherin der US-Repräsentantenhauses, hat sich bei einer Pressekonferenz als „sehr katholische Person“ bezeichnet. Die langjährige Spitzenpolitikerin der Demokratischen Partei war aber nicht bereit die Frage zu beantworten ob sie Abtreibung für Mord hält.
Während der wöchentlichen Pressekonferenz fragte ein Journalist von CNS: „Der heilige Papst Johannes Paul II. schrieb in Evangelium vitae, dass Abtreibung Mord ist. Papst Franziskus sagte vor der Päpstlichen Akademie für das Leben, das Abtreibung wirklich Mord ist. Stimmen sie dem hl. Papst Johannes Paul II. und Papst Franziskus zu, dass Abtreibung Mord ist?“.
Pelosi wich einer direkten Antwort aus und argumentierte, dass die Menschen „ihre eigenen Entscheidungen treffen“ sollten.
Eine andere Frage der Pressekonferenz bezog sich auf die Anschläge auf Kirchen, Schwangerschaftskrisenzentren und Lebensschutzorganisationen. Ein Journalist fragte, ob die Rhetorik der Demokraten nicht zu diesen Anschlägen beitrage.
Pelosi beantwortete auch diese Frage nicht direkt. Sie vermied es auch, die Anschläge zu verurteilen, sondern betonte erneut, dass Frauen bei der Abtreibung das Recht hätten, selbst ihre Entscheidung treffen. Die Politisierung dieser Frage sei etwas typisch Amerikanisches und nicht richtig.
Die Fragen der Journalisten sind vor einer möglichen Aufhebung des Urteils „Roe v. Wade“ durch den Obersten Gerichtshof der USA zu sehen. Dieses Urteil aus dem Jahr 1973 untersagte es den US-Bundesstaaten weitgehend, Abtreibungsverbote zu erlassen, so lange das Ungeborene nicht außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist. Sollte das Urteil aufgehoben werden, wären Abtreibungsverbote wieder zulässig.
Medienberichten zufolge soll US-Präsident Joe Biden, der sich wie Pelosi gern als praktizierender Katholik positioniert, derzeit überlegen, für diesen Fall einen landesweiten Gesundheitsnotfall zu erklären. Dies könnte der US-Regierung erlauben, auf Militärbasen Abtreibungen durchführen zu lassen, wenn diese im betreffenden Bundesstaat verboten sein sollten.
Die US-Regierung hat diese Überlegungen weder dementiert noch bestätigt. Sie räumte nur ein, verschiedene Optionen zu prüfen, falls „Roe v. Wade“ aufgehoben werden sollte.
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