Heilige Messe für die kongolesische Gemeinde

3. Juli 2022 in Buchtipp


Franziskus: die Mission. Ausrüstung, Botschaft, Stil. Papst ruft Kongolesen zum Kampf gegen Gier und Hass auf


Rom (kath.net) Papst Franziskus feierte die heilige Messe i der Petersbasilika am Altar der Kathedra für die kongolesische Gemeinde. Franziskus legte dabei das Evangelium  des 14. Sinntags im Jahreskreis (Lk 10, 1–12.17–20) aus.

Der Papst rief zum Streben nach Frieden auf. "Wer Ressentiments und Hass schürt, andere übergeht, handelt nicht im Namen Jesu", mahnte der 85-Jährige am Sonntag und rief zum Gebet für alle in der Demokratischen Republik Kongo auf. "Beten wir dafür, dass die Christen Zeugen des Friedens sind, die fähig sind, alle Gefühle von Groll und Rache zu überwinden und der Versuchung widerstehen, dass Versöhnung nicht möglich ist." Die Messe, an der rund 2.000 Personen teilnahmen, war geprägt von lauter Trommelmusik, viel Tanz und Jubelrufen

Arroganz, Gier und das Streben nach Besitz richte so viel Unheil an, auch in der Demokratischen Republik Kongo, beklagte Franziskus. Korruption, Betrug und Gerissenheit müssten ein Ende finden. Er erinnerte daran, dass die Aufgabe aller Christen die Mission sei, eine gemeinsame Aufgabe mit den Brüdern. Es sei jedoch eine Krankheit der Christen, sich mit der Mittelmäßigkeit zu begnügen. Und im Angesicht der eigenen Annehmlichkeiten zufrieden in den Tag hineinzuleben. Jesus aber rufe jeden auf, die Frohe Botschaft, die Friedensbotschaft zu verkünden. Ohne große Vorbereitung und großes Gepäck. Der Frieden beginne im Herzen eines jeden Menschen.

Ursprünglich wollte Franziskus vom 2. bis 7. Juli zunächst in die Demokratische Republik Kongo und anschließend in den Südsudan reisen. Aus gesundheitlichen Gründen hatte der Vatikan die Reise auf einen bislang unbekannten Zeitpunkt verschoben. Am Sonntag hätte eine große Messe in Kinshasa stattfinden soll. Derzeit hält sich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in der Demokratischen Republik Kongo auf.

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„Als Christen können wir uns nicht damit begnügen, in Mittelmäßigkeit zu leben, uns mit unseren Möglichkeiten und Annehmlichkeiten zu begnügen und von Tag zu Tag zu leben. Nein, wir sind Missionare von Jesus. Wir alle. Aber Sie können sagen: ‚Ich weiß nicht, wie man das macht, ich bin nicht fähig!’ Das Evangelium erstaunt uns immer noch, denn es zeigt uns, wie der Herr die Jünger aussendet, ohne zu warten, bis sie bereit und gut ausgebildet sind: sie waren noch nicht lange bei ihm, und doch sendet er sie. Und auch die Art und Weise, wie er sie verschickt, steckt voller Überraschungen. Halten wir also drei missionarische Überraschungen fest, die Jesus für die Jünger und für jeden von uns bereithält.“

„Nach der Ausrüstung und der Botschaft betrifft die dritte Überraschung der Mission unseren Stil. Jesus fordert sein Volk auf, in die Welt zu gehen "wie Lämmer unter Wölfen" (V. 3). Der gesunde Menschenverstand sagt das Gegenteil: setz dich durch, übertreffe dich! Christus hingegen will, dass wir Lämmer sind und keine Wölfe. Das bedeutet nicht, naiv zu sein, sondern jeden Instinkt der Vorherrschaft und Übermacht, der Gier und des Besitzes zu verabscheuen. Wer wie ein Lamm lebt, greift nicht an, ist nicht gefräßig: ebleibt in der Herde, bei den anderen, und findet Geborgenheit in seinem Hirten, nicht in Gewalt oder Arroganz, in der Gier nach Geld und Besitz, die so viel Unheil anrichtet. Der Jünger Jesu lehnt Gewalt ab, tut niemandem weh und liebt alle. Und wenn ihm das zu wenig ist, schaut er auf seinen Hirten, Jesus, das Lamm Gottes, das am Kreuz die Welt überwunden hat. Und ich - wir fragen noch einmal - lebe ich wie ein Lamm, wie Jesus, oder wie ein Wolf, wie der Geist der Welt lehrt, dieser Geist, der zum Krieg führt?

Möge der Herr uns helfen, heute Missionare zu sein, indem wir mit unseren Brüdern und Schwestern gehen, den Frieden und die Nähe Gottes auf unseren Lippen haben und die Sanftmut und Güte Jesu, des Lammes, das die Sünden der Welt wegnimmt, in unseren Herzen tragen“.

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