12. Juli 2022 in Aktuelles
Wegen Bluthochdruck darf der u.a. wegen Missbrauchs an jungen Männern verurteilte argentinische Bischof nun in ein Haus für pensionierte Priester umziehen.
Buenos Aires (kath.net) Die argentinische Justiz gewährte dem emeritierten Bischof von Oran, Gustavo Zanchetta (Archivfoto), Hausarrest. Zanchetta war im März dieses Jahres wegen sexuellen Missbrauchs zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das berichtet die argentinische Zeitung „El Tribuno“. Der Skandalbischof – der auch als „Nacktselfie-Bischof“ zu unwillkommener Bekanntheit gelangt war, war vor der Erlaubnis zur Haftfortsetzung unter Hausarrest einen Monat lang in einer Klinik wegen Bluthochdrucks behandelt worden, der gemäß Angabe seines Anwalts durch ein Aneurysma in den Nierenarterien verschlimmert wird. Das frühere Beichtkind von Papst Franziskus wird den Hausarrest in einem Haus für pensionierte Priester verbringen dürfen.
Zanchetta war von Zeugen vorgeworfen, dass er während seiner Zeit als Bischof von Oran/Argentinien zwei Seminaristen wiederholt sexuell belästigt habe. Außerdem habe er öffentliche Gelder veruntreut, genauer Zuweisungen der Provinzregierung Salta für Gelegenheiten, die nie stattfanden: die Renovierung eines Pfarrhauses und eine Vortragsreihe im Priesterseminar. Zanchetta gilt als Vertrauter und Freund von Papst Franziskus noch aus dessen Zeit als Erzbischof von Buenos Aires, war nach dessen Rückzug als Bischof von Orans vom Papst zu einer eigens für ihn geschaffenen Arbeitsstelle in der vatikanischen Güterverwaltung geholt worden und durfte im vatikanischen Gästehaus Santa Marta wohnen, in welchem auch Papst Franziskus selbst wohnt. Bisher ist Zanchetta kirchlicherseits nicht laisiert, unbekannt ist, ob ein Laisierungsverfahren läuft. Zu den Vorgängen, die ja auch den amtierenden Papst betreffen, gibt es noch keine Stellungnahme aus dem Vatikan.
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