14. Juli 2022 in Prolife
Deutsche Bischofskonferenz geht nach Pro-Abtreibungs-Forderungen der Zdk-Präsidentin Stetter-Karp auf Distanz und betont: Position zur Notwendigkeit eines flächendeckenden Angebots von Schwangerschaftsabbrüchen widerspricht der Haltung der DBK
Bonn (kath.net)
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat sich am Donnerstag am Abend von der umstrittenen Stellungnahme der ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp distanziert. Die Präsidentin, die von Katholiken in Deutschland nicht gewählt worden ist, hat gestern als "Katholikin" ein "besseres Angebot" zur Tötung ungeborener Kinder in Deutschland gefordert.
Der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, hat heute dazu auf die Presseanfrage von kath.net mit folgendem Statement geantwortet: "Die von ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp vorgetragene Position zur Notwendigkeit eines flächendeckenden Angebots von Schwangerschaftsabbrüchen widerspricht der Haltung der Deutschen Bischofskonferenz. Statt einer flächendeckenden Möglichkeit für Abtreibungen brauchen wir ein flächendeckendes qualifiziertes Beratungsangebot für Frauen. Die katholische Kirche hat stets darauf hingewiesen, dass sie mit dem rechtlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbrüche nicht konform geht: Die katholische Kirche lehnt Abtreibungen grundsätzlich ab. Insofern hat die Deutsche Bischofskonferenz die Abschaffung des §219a bedauert, der wichtiger Bestandteil des Schutzkonzepts der §§218 ff. StGB war. Jedes Engagement ist uns wichtig, den Erhalt des Lebens zu fördern und so eine Entscheidung für das Leben zu stärken und Menschen dazu zu ermutigen. Die katholische Kirche wird sich auch weiter konkret und politisch sowohl für den Schutz des ungeborenen Lebens als auch die Sorgen und Nöte ratsuchender Frauen einsetzen. Denn die katholische Kirche betrachtet die Hilfe für Frauen, die sich aufgrund ihrer Schwangerschaft in einer Notlage oder in einer Konfliktsituation befinden, als zentralen Teil ihres diakonischen Dienstes. Die Ablehnung des Schwangerschaftsabbruchs und die konkrete Hilfe für Schwangere in Notsituationen gehören eng zusammen und sind miteinander unverzichtbare Aspekte eines kirchlichen Eintretens für einen umfassenden Lebensschutz. Im Auftrag der Bischöfe bieten die Beratungsstellen von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen Informationen, individuelle Beratung und konkrete Hilfe an. Im Jahr 2020 haben sie an 580 Standorten insgesamt rund 103.000 Ratsuchende alleine in der Einzelfallhilfe beraten und begleitet. Für diesen Dienst sind wir dankbar.“
© 2022 www.kath.net