19. Juli 2022 in Prolife
„Diese Dame forderte doch allen Ernstes… ein flächendeckendes Abtreibungsangebot in Deutschland“ – „Beim teuren Katholikentag neulich“ unter „der Fahne der Toleranz/Vielfalt“ „waren Lebensrechtler nicht willkommen“– Gastkommentar von Martin Lohmann
Bonn (kath.net) Täusche ich mich, oder hat tatsächlich kein deutscher Bischof der ZdK-Präsidentin deutlich widersprochen? Das wäre blamabel - und auch erschreckend enttäuschend. Aber vielleicht sind ja alle derzeit in Urlaub. Obwohl? Nun gut, dass der Limburger Bischof als Moderator der Bischofskonferenz augenscheinlich schweigt und sich lieber zurückhält, verwundert nicht wirklich viele. Man könnte ja anecken beim Mainstream und der grün-roten ideologiebegabten „Anti-Lebens“-Regierung. Und wer gefährdet schon gerne seine Sympathie bei jenen, die gerade das Sagen haben! Um der Wahrheit willen? Wo kämen wir da hin! Aber gehört das Wegducken um des Applauses willen – übrigens von der falschen Seite - neuerdings zu den Kernbegabungen und zur modernen Jobbeschreibung eines Bischofs?
Hatten die nicht alle mal bei ihrer Bischofsweihe versprochen, klar und mutig zu sein? Sagte da nicht der weihende Bischof dem Kandidaten: „Ihnen ist das Zeugnis für das wahre Evangelium anvertraut, der Dienst im Geist und in Gerechtigkeit zum ewigen Leben. Beherzigt, was Christus zu den Aposteln gesagt hat: ,Wer euch hört, der hört mich; wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.“ Und wurde der neue Bischof bei der Handauflegung nicht mit der eindeutig zu beantwortenden Frage konfrontiert: „Bist du bereit, das Evangelium Christi treu und unermüdlich zu verkünden?“ – „Bist du bereit, das Glaubensgut rein und unverkürzt zu hüten, wie es von den Aposteln überliefert und in der Kirche immer und überall bewahrt wurde?“ – „Bist du bereit, am Aufbau der Kirche Christi, seines Leibes, zu arbeiten und in ihrer Einheit zu verharren, zusammen mit dem Bischofskollegium unter dem Nachfolger des heiligen Petrus?“
Also ist es sicher ein Versehen, dass ich nichts Klares von Bischöfen in Sachen ZdK-Präsidentin gehört oder gelesen habe. Denn diese Dame forderte doch allen Ernstes in einem Interview ein flächendeckendes Abtreibungsangebot in Deutschland. Ganz auf der Spur der grün-roten Anti-Lebens-Ideologie fügte sie noch hinzu, dass Abtreibungen selbstverständlich zum Medizinstudium gehören müssten.
Es muss noch einmal daran erinnert werden, dass dies wohl wahrlich kein Ausrutscher war, sondern Teil einer antikatholischen Linie. Denn beim teuren Katholikentag neulich, den wenige besuchten und der wahnsinnig viel Kirchensteuergeld vernichtet hat, waren Lebensrechtler nicht willkommen. Freilich alles unter der Fahne der angeblichen und so gerne betonten Toleranz und Vielfalt. Bloß eben nicht gegenüber dem Recht auf Leben und seinen Anwälten. Verantwortlich für dieses katholisch angetünchte Politspektakel: das ZdK. Übrigens, auch dies muss immer wieder und immer deutlicher betont werden: Trotz des voluminösen Namens vertritt diese niemals wirklich reformierte Funktionärseinrichtung keineswegs die (!) deutschen Katholiken.
Das mit viel Kirchensteuergeld gepamperte ZdK ist schon lange aus der Zeit gefallen, was seine Oberfunktionäre allerdings mit lauten und völlig angepassten Kotaus vor dem antichristlichen Zeitgeist immer wieder überwölben. Übertünchen. Verstecken. Davon ablenken. Was ist am ZdK echt katholisch? Die Präsidentin des ZdK, das hat sie nun selbst bewiesen, hat eher nichts mit katholisch zu tun und sollte schleunigst von ihrem offenbar trotz demokratischer Wahl „gekaperten“ Posten zurücktreten. Sie hat definitiv fertig.
Bleibt sie hingegen und wird von ihrem Funktionärsgremium gestützt statt gestürzt, bekommt sie Rückendeckung für ihre offensichtliche Anti-Pro-Life-Position, dann ist es so sicher wie einst das Amen in der Kirche: Das komplette ZdK hat fertig. Aber sowas von. Schade eigentlich. Aber für wirklich Katholisches sollte der Missbrauch des Namens Zentralkomitee der deutschen Katholiken beendet werden. Ein ZdK als Zentralkomitee der Kotau-Experten braucht wirklich niemand. Jedenfalls nicht getarnt als etwas Katholisches.
Nicht die Anpassung an den jeweiligen antichristlichen Zeitgeist ist eine katholische Spezialbegabung, sondern die Orientierung an dem alles andere als zeitgeistergebenen und feigen Gottessohn Jesus Christus und Seiner Frohen Botschaft der eindeutigen Wahrheit. Und genau diesen Geist der Wahrheit und den Mut, ihn zu verkünden, braucht gerade die Kirche in Deutschland, die keinen Suizidalen Weg benötigt, sondern den Mut zum selbstverständlichen Bekenntnis von Bischöfen und Laien.
Weiterführende Links:
- Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp: "Die katholische Kirche hat stets darauf hingewiesen, dass sie [die pro-Abtreibungsposition]] mit dem rechtlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Schwangerschaftsabbrüche nicht konform geht: Die katholische Kirche lehnt Abtreibungen grundsätzlich ab."
- Sechs Tage nach der kath.net-Presseanfrage haben nur SECHS von 27 katholischen Bistümern Deutschlands eine Antwort mit kurzer Stellungnahme geschickt: Wie stehen Deutschlands Bistümer zur Pro-Abtreibungs-Äußerung der ZdK-Präsidentin Stetter-Karp?
Archivfoto Martin Lohmann (c) LohmannMedia
VIDEO - Martin Lohmann: Die ZdK-Chefin Stetter-Karp hat fertig
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