Medjugorje: Internationales Jugendfestival im Zeichen des Friedens

23. Juli 2022 in Jugend


Die Pfarrei erwartet bis zu 50.000 Jugendliche aus 80 Ländern sowie als Ehrengäste Mostars Bischof Petar Palic und Franziskaner-Generalminister Massimo Fusarelli


Sarajevo (kath.net/KAP) Zehntausende Jugendliche aus aller Welt werden demnächst im herzegowinischen Wallfahrtsort Medjugorje erwartet, wo erneut das Internationale Jugendfestival stattfindet. Das 32. "Mladifest" vom 1. bis 6. August dreht sich angesichts derzeitiger Kriegssituationen thematisch besonders um den Einsatz für Frieden: "Lernt von mir, so werdet ihr Frieden finden", lautet das aus dem Matthäusevangelium (Mt 11, 28-30) entnommene Motto, gab Ortspfarrer Marinko Sakota bei einer Pressekonferenz bekannt. Als besondere Gäste nehmen heuer erstmals der Ortsbischof von Mostar-Duvno, Petar Palic, sowie der vor einem Jahr gewählte neue Generalminister des Franziskanerordens, P. Massimo Fusarelli, teil.

Beim Programm setzt die Pfarre auf Bewährtes: An den Vormittagen gibt es nach dem Morgenlob Katechesen und Glaubenszeugnisse, nach der Mittags- und Nachmittagspause dann erneut Zeugnisse, Rosenkranz und Eucharistiefeier, gefolgt in den Nachtstunden abwechselnd von Prozessionen, Kreuzmeditation, eucharistischer Anbetung und einem Bühnenspiel. Hitzebedingt finden weitere Ereignisse wie ein großer Gottesdienst auf dem Erscheinungsberg Podboro sowie der Kreuzweg auf den Berg Kricevac in den frühen Morgenstunden statt. Die Veranstaltungen werden in 18 Sprachen simultangedolmetscht, darunter neben Englisch, Deutsch und den romanischen sowie slawischen Sprachen auch Koreanisch, Arabisch, Manadarin und Kantonesisch. Zahlreiche Programmpunkte wird auch heuer wieder "Radio Maria Österreich" live übertragen.

Nach einem Festival ohne internationale Pilger 2020 und einer leicht abgespeckten Version im Vorjahr rechnet man in Medjugorje für heuer wieder mit 40.000 bis 50.000 Teilnehmern wie einst vor Corona-Zeiten, teilte die deutschsprachige Pilgerleiterin Vikica Dodig am Dienstag auf Kathpress-Anfrage mit. Auch bei anderen Großereignissen sei der Zustrom derzeit enorm: "Jüngst wurden an den beiden Tagen des 24. und 25. Juni, an denen in Medjugorje traditionell der Jahrestag begangen wird, trotz einer weitgehend ausgebliebenen Ankündigung der Feier 95.000 Kommunionen verteilt", berichtete die vor Ort lebende Pilgerführerin. Für das Mladifest lägen derzeit Anmeldungen aus 80 Ländern vor, wobei vor allem slawische Länder auffallend stark vertreten seien. Viele Jugendliche würden jedoch auch aus der Region selbst als Tagesgäste erwartet.
Eine Premiere für das Jugendfestival stellt nicht nur die Teilnahme des neuen Beauftragten des Papstes, Erzbischof Aldo Cavelli, sondern auch die des Bischofs von Mostar-Duvno, Petar Palic, dar. Lange Zeit stand der residierende zuständige Ortsbischof, bis 2020 war dies Ratko Peric, Medjugorje sowie insbesondere den von hier berichteten Marienerscheinungen skeptisch gegenüber. Schon nach seiner Amtseinführung im September 2020 ließ Palic hingegen gutes Einvernehmen mit Cavellis vor knapp einem Jahr verstorbenen Vorgänger Henryk Hoser (1942-2021) durchblicken und kam bereits mehrmals in das Marienheiligtum, etwa bei Firmungen, zu Gottesdiensten oder zuletzt im März beim Besuch des vatikanischen Außenministers, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Seine angekündigte Mitfeier beim Mladifest ist jedoch ein Novum.

Mit zuletzt wieder mehr als einer Million Pilgern pro Jahr zählt der in der Herzegowina gelegene Ort Medjugorje zu den größten katholischen Wallfahrtsorten. Weltweit bekannt wurde er durch die Berichte von Marienerscheinungen, die sich seit 24. Juni 1981 an eine Gruppe von damals im Kindes- und Jugendalter befindlichen Seherinnen und Sehern ereignet haben und bei mehreren von diesen - alle sind verheiratet, haben Kinder und teils bereits Enkel - bis heute mit großer Häufigkeit andauern sollen. Seitens der Kirche wurden die berichteten Erscheinungen bis heute nicht offiziell anerkannt, waren jedoch Gegenstand mehrerer Untersuchungskommissionen. Papst Franziskus äußerte sich zur Frage deren Echtheit bislang nicht, entsandte jedoch seit 2017 einen Bischof als vor Ort lebenden Beauftragten bzw. Apostolischen Visitator zur Begleitung der Pilger und erlaubte 2019 offizielle Pilgerfahrten nach Medjugorje.

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