21. Juli 2022 in Prolife
Augsburger Theologe und Autor: Wenn die Kirche „aus Angst vor öffentlichem Liebesentzug … zur zivilgesellschaftlichen Akzeptanz von Abtreibung schweigt“, wendet sie „sich ab vom lebendigen Gott“
Augsburg (kath.net/pl) „Noch ein Bischof von Format!“ Das schreibt auf Facebook der Augsburger Theologe und Autor vieler Bücher, Bernhard Meuser, über die Äußerungen von Weihbischof Thomas Maria Renz über Abtreibung. Der Weihbischof in Rottenburg-Stuttgart hatte aus Anlass der skandalösen Pro-Abtreibungs-Äußerungen der ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp in einem Gastkommentar auf kath.net geäußert, dass „die Frage des Lebensschutzes … zur Frage der Konfessionszugehörigkeit“ werde: „Es kann nicht katholisch sein, wer sich nicht klar und eindeutig zum uneingeschränkten Recht auf Leben von Anfang an bekennt!“ (siehe Link).
Meuser erläuterte in diesem Zusammenhang, er glaube, „dass ein spiritueller Bann der Unfruchtbarkeit auf einer Kirche liegt, die aus Angst vor öffentlichem Liebesentzug – mithin aus schierem Populismus – zur zivilgesellschaftlichen Akzeptanz von Abtreibung schweigt“. Der Augsburger Theologe führte weiter aus: „Eine Kirche, die dazu schweigt, sie gar unterstützt, ist eine gebundene Kirche. Sie wendet sich ab vom lebendigen Gott. Sie tendiert, indem sie den Menschen verrät, im gleichen Moment zur Gottlosigkeit. Gott sei Dank gibt es Leute wie Thomas Maria Renz. Im Zusammenbruch aller denkbaren ethischen Fundamente kommen die Guten, die oft die Stillen waren, nach vorne. Wir brauchen sie in der ersten Reihe.“
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