Kloster Habsthal in Oberschwaben: die Hoffnung (auf Nachwuchs) stirbt zuletzt

31. Juli 2022 in Deutschland


Nur mehr zwei Schwestern leben in der Abgeschiedenheit des geschichtsträchtigen Kraftorts. Die Priorin Schwester Kornelia bleibt aber zuversichtlich und wird von Ehrenamtlichen unterstützt.


Habsthal (kath.net/mk) Habsthal ist ein entlegener Weiler in Oberschwaben mit einem Dutzend Häusern – und einem Kloster, das seit bald 800 Jahren von Ordensschwestern (zuerst Dominikanerinnen, jetzt Benediktinerinnen) bewohnt wird. Doch wie lange noch? Wie das Konradsblatt, die Bistumszeitung der Erzdiözese Freiburg, berichtet, leben gerade einmal noch zwei Schwestern in der Abgeschiedenheit der Klause. Die 57-jährige Priorin, Schwester Kornelia, musste alle klösterlichen Ämter übernehmen, nachdem in den letzten Jahren vier betagte Mitschwestern verstorben waren. Mit ihr wohnt nur noch die 87-jährige Schwester Walburga, die in der hauseigenen Weißnäherei arbeitet, soweit es ihre müden Augen zulassen.

Als Benediktinerinnen sind sie von ihrem Ordensgründer auf einen Ort (die „stabilitas loci“) verpflichtet. Nur durch dieses Wurzelschlagen waren Bau und Erhalt großer Klöster überhaupt möglich. Schwester Kornelia liebt die Abgeschiedenheit ihres Kraftorts, sie spüre, dass hier Frauen seit Jahrhunderten beten. Zur Zukunft des Klosters befragt, glaubt sie nicht, dass sie es schließen soll, auch wenn sie in absehbarer Zeit allein sein wird. Denn Nachwuchs fehlt – wie in den meisten Klöstern – auch hier. Eine leise Hoffnung sind immer wieder Frauen, die ein schlichtes Gästezimmer mieten und einige Zeit mitleben wollen; vielleicht wird sich einmal eine zum Bleiben entscheiden. Auch Ehrenamtliche greifen der Priorin unter die Arme, durch Verkauf von selbstgemachten Produkten im Klosterladen und Organisation eines „Klostersamstags“ jeden ersten Samstag im Monat. Schwester Kornelia versichert, sie werde weitermachen, solange ihre Füße sie tragen.

 


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