Gott ist gut!

17. September 2022 in Jugend


Lobpreis bringt mich unweigerlich in die Gegenwart Gottes und bei Gott sehe ich das, was ich sonst nicht sehen kann. Nämlich, dass dunkle Täler auch einmal enden - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Lucia Zimmermann


Salzburg (kath.net)

Hast du schon einmal Lobpreismusik gehört, wenn es dir richtig schlecht geht? Wahrscheinlich schon. Für mich war das immer eine Sache, mit der ich mich nicht so ganz anfreunden konnte. Authentizität ist ein hoher Wert in meinem Leben und so tun als ob, liegt mir gar nicht. Aber diesen Sommer ging es mir zeitweise wirklich nicht gut und nichts hat geholfen, also habe ich irgendwann gedacht: „Was soll’s ich hör mir dieses eine Lied jetzt an.“. 

Ich habe nicht mitgesungen, einfach nur zugehört. Dann kam noch ein Lied und noch ein Lied und so ging das stundenlang. Ich wollte nicht mehr aufhören, weil ich gespürt habe, dass sich in mir etwas verändert. Nicht weil ich so tue, als wäre mir nach Singen und Tanzen zumute, sondern weil die Wahrheit mich verändert.

Zu hören wer Gott ist und wie er ist, hat mich ihm wieder viel näher gebracht.

Was da ist und schwer ist, ist nicht weniger geworden, aber Hoffnung und Zuversicht sind mit jedem Lied mehr geworden und damit auch die Kraft zum Weitergehen.

Ich glaube, ich stoße immer mehr auf das Geheimnis wie ich ein freudiger Christ sein kann, auch wenn das Leben mich beutelt. Es hat nichts damit zu tun, dass ich meine Gefühle und Gedanken verleugnen muss und eine Show abziehe. Es hat vielmehr damit zu tun, dass ich weiß, wer Gott ist und wer ich für IHN bin.

Aber wenn das Leben schwer wird, verliere ich diese Wahrheit aus den Augen und Zweifel, Ängste und Sorgen nehmen überhand.

Darum brauche ich Lobpreis. Das ist mir jetzt klar geworden. Das Wesen Gottes wird mir quasi ins Herz gesungen. Und wenn ich es dann irgendwann schaffe, sogar selbst miteinzustimmen, wachsen Freude und Hoffnung exponentiell.

Ein Lied hat es mir gerade besonders angetan. Es heißt: „You keep on getting better.“ Die erste Strophe lautet sinngemäß: „..auch wenn die Nacht noch dunkler wird, auch wenn das Warten lang erscheint, du warst und bist immer treu, um mich an deine Liebe zu erinnern. Du bist gut. Du bist gut zu mir…“.

An einem Abend vergangene Woche war ich spazieren und habe dieses Lied angehört. Ich bin dann früher nach Hause zurück, weil ich so einen Drang hatte, laut mitzusingen und mich draußen nicht traue. In meiner Küche hab ich erst sitzend vor der Gebetsecke gesungen, dann im Stehen und irgendwann ist aus dem Singen Tanzen geworden und aus einem einfachen Lied genau die Portion Lebensmut und Hoffnung, die ich so ersehnt und gebraucht habe.

In der Theorie habe ich es schon vorher gewusst, aber jetzt weiß ich es mit dem Herzen - Lobpreis bringt mich unweigerlich in die Gegenwart Gottes und bei Gott sehe ich das, was ich sonst nicht sehen kann. Nämlich, dass dunkle Täler auch einmal enden und blöde Tage vorbeigehen und jedes Leid in seinen Armen Heil findet - in diesem Leben oder im kommenden.

Gott ist gut.


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