Ismail Tipi: Vollverschleierung verbieten

17. August 2022 in Deutschland


Ismail Tipi (CDU-Landtagsabgeordneter) gilt als einer der engagiertesten Kämpfer für ein Verbot der Vollverschleierung in Deutschland - Es gehe um eine frauenverachtende Ideologe - Hier werde „die Religionsfreiheit als Deckmantel missbraucht“


Wiesbaden (kath.net/pm) Ismail Tipi gilt als einer der engagiertesten Kämpfer für ein Verbot der Vollverschleierung in Deutschland. Er sagt: „Für mich steht fest: Hierbei geht es in den allermeisten Fällen nicht um Religion, sondern um Unterdrückung, um die äußerliche Manifestation einer frauenverachtenden Ideologie. Und dass können wir nicht zulassen – erst recht nicht, wenn die Religionsfreiheit als Deckmantel missbraucht wird.“ Tibi ist CDU-Landtagsabgeordneter in Hessen und  Integrationsexperte der hessischen CDU.

„Oft werde ich gefragt, was denn gegen die Vollverschleierung einzuwenden sei. Schließlich solle doch jeder selbst entscheiden, ob er sich verschleiern möchte oder nicht“, berichtet der Landtagsabgeordnete Ismail Tipi. „Die Antwort liegt für mich auf der Hand: Die Vollverschleierung nimmt den Frauen ihr Gesicht, verschattet alles identitätststiftende und ist somit nichts anderes, als ein mobiles Stoffgefängnis. Gewiss mag es einige Frauen geben, die sich freiwillig für das Tragen der Vollverschleierung entscheiden. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass die überwiegende Mehrheit der Frauen hierzu gezwungen wird.“

„Die Vorstellung, eine Vollverschleierung mit Burka oder Niqab sei zwingendes religiöses Gebot, herrscht vor allem in radikal-islamistischen und salafistischen Kreisen vor. Diejenigen, die eine Vollverschleierung fordern, setzten sich ebenso leidenschaftlich für die Abschaffung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und die Einführung des drakonischen Scharia-Rechts ein. Es ist fruchtbar zu sehen, dass viele Menschen, das Tragen der Vollverschleierung als Errungenschaft einer aufgeklärten und freiheitlichen Gesellschaft beklatschen, in der die Religionsfreiheit gerade auch die Verhüllung bis zur Unkenntlichkeit erfassen soll. Dabei verkennen sie jedoch, dass sie sich mit einer Ideologie gemeinmachen, die von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nichts wissen will“, verdeutlicht Ismail Tipi das Problem.

„Wer denkt, das Recht auf Vollverschleierung sei ein Gewinn für die Emanzipation der täuscht: Das Gegenteil ist der Fall. Die Vollverschleierung steht wie kein anderes Symbol für die Unterdrückung der Frau, für die Geringschätzung ihrer Würde und die Degradierung der Frau zu einem Menschen zweiter Klasse“, unterstreicht der Angeordnete. „Daher hat auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrecht bereits deutlich gemacht, dass ein Verbot der Vollverschleierung durchaus im Sinne der Europäischen Menschenrechtskonvention sein kann. Auch zahlreiche Verfassungsrechtler haben bereits mehrfach bestätigt, dass ein solches Verbot nicht nur im Einklang mit dem Grundgesetz stehe, sondern vielmehr durch seine Grundrechte und die Menschenrechtsgarantie verfassungsrechtlich geboten sein kann.“

Ismail Tipi hat einen klaren Kurs und ein klares Ziel: „Wir müssen die falsche Toleranz überwinden und dürfen uns nicht vom Scheinargument der Religionsfreiheit blenden lassen. Vollverschleierung hat hiermit nichts zu tun. Es geht vielmehr um den Schutz von Frauen vor Unterdrückung und es geht schlussendlich auch um Sicherheitsaspekte, da unter einer Vollverschleierung vieles versteckt und die Identifizierung des Trägers praktisch unmöglich gemacht wird. Daher setze ich mich schon lange für ein Verbot der Vollverschleierung ein und werde das auch zukünftig tun. Ich bin davon überzeugt, dass wir dieses Verbot ganz besonders im Interesse der betroffenen Frauen und im Interesse unserer Demokratie dringend brauchen.“


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