25. August 2022 in Kommentar
„Egal, dass Kardinal Woelki schon mehrfach entlastet wurde, ihm kein Missbrauch oder Missbrauchsvertuschung nachgewiesen werden konnte, … dass nachweislich der Betroffenenbeirat instrumentalisiert wurde“. Gastkommentar von Martin Lohmann
Köln (kath.net) Die Causa Woelki, so scheint es, soll zu einer never ending story gemacht werden. Jedenfalls von denen, die nichts anderes wollen als das Ende dieses Kardinals und Erzbischofs. Fakten und Fairness spielen dabei schon lange keine Rolle mehr. Einige trommeln und schreien, mehr oder weniger vornehm und stets mit dem Gestus der besorgten Miene im Gesicht, was das Zeug hält. Da ist es dann auch egal, dass Rainer Maria Woelki schon mehrfach entlastet wurde, dass ihm kein Missbrauch oder Missbrauchsvertuschung nachgewiesen werden konnte und kann, dass nachweislich keine finanziellen Unregelmäßigkeiten vorhanden sind oder der Betroffenenbeirat instrumentalisiert wurde. Selbst wenn dieser erklärt, er sei nicht für irgendetwas vom Kardinal missbraucht worden, hören manche konsequent weg und ignorieren Fakten, die in der Hetzkampagne gegen Woelki nur stören könnten. Vielmehr wird propagandamäßig gegen den sich tapfer haltenden Erzbischof geschossen und beinahe täglich der alles andere als richtige Eindruck erweckt, alle im Erzbistum Köln seien gegen den Bischof. Besonders einige Geistliche, die aus welchen Gründen auch immer – ist es Missgunst, Neid, Projektion oder Egomanie? – immer wieder öffentlich gegen ihren Erzbischof schießen und wettern, präsentieren sich als Anführer einer unguten Kreuzige-ihn-Attacke, damit irgendwann dieser Mann weg ist. By the way: Mit dem Gehorsamsversprechen, das diese Herren bei ihrer Weihe abgegeben haben, hat das alles nichts mehr zu tun.
Sicher ist: Woelki stört. Er stört, und das ist eben auch sicher, sehr viele gerade NICHT, die dankbar dafür sind, dass ihr Erzbischof noch katholisch ist, an die Realpräsenz des Gottessohnes in der Eucharistie glaubt und Reformen in der Kirche nicht am Zeitgeist festmachen möchte, sondern am Kirchenstifter Jesus Christus. Es sind wohl die meisten Gläubigen im Erzbistum, die so denken, die also hinter ihrem Kardinal stehen. Aber, und das ist das Fatale, das die Gegner der Fairness brutal und perfide ausnutzen: Sie sind still, Sie gehören nicht zu den Lauten, nicht zu den sich als besorgt präsentierenden Narzissten, die offenbar vor lauter Hassbereitschaft den Blick auf die Wirklichkeit verloren haben oder gefangen sind im medial befeuerten Mainstream gegen einen gelegentlich etwas spröde und ungeschickt wirkenden Oberhirten. Denn dieser stört gerade auch deshalb, weil er die Selbstzerstörung der „deutschen“ Kirche nicht mittragen will, sondern katholisch bleiben möchte. Woelki kennt nämlich seinen Auftrag als Bischof noch ganz gut. Und weil er bei der Zerstörung der „deutschen“ Nationalkirche stört, muss er zerstört werden.
Und so kommt es, dass Suizidale Wege und Bewegungen erst recht einen Legatus Natus als existentiell gefährlich störend empfinden müssen, der noch glaubt und bekennt. Angesichts mancher Lebensbrüche, über die niemand urteilen darf und sich erheben sollte, ist das aber – leider – auch logisch und irgendwie zwingend verständlich. Freilich: Es wäre fatal und letztlich ein extrem schädliches Signal, wenn man denen, die weder Fairness noch Gerechtigkeit interessiert, sondern nur die Zerstörung einer unpassenden Person, schließlich nachgeben und auf den Leim gehen würde. Durch römische Hängepartien hat man ohnehin schon aus Naivität oder durch falsche Beratung den Zerstörern viel zu viel Raum für deren unredliche Spiele eingeräumt. Diese Fahrlässigkeit sollte bald beendet werden, und zwar durch ein klares Votum für Fairness durch Stärkung von Rainer Maria Kardinal Woelki als Erzbischof von Köln. Alles andere würde großen Schaden anrichten, mittel- und langfristig. Den bisherigen Schaden gilt es aufzuarbeiten.
Und so mancher Hetzer gegen einen Erzbischof, der noch mediale Beratungskompetenz benötigt und sicher lernbereit ist, könnte eine Einladung zur Buße und Umkehr in sich hören – ob mit oder ohne Priesterkragen. Wenn dann die Never-ending-story hoffentlich bald endlich gut und fair mit einem deutlichen Ja zum erstaunlich duldsamen Erzbischof beendet ist, wird mancher schuldhafte „Besorgte“ einige Hausaufgaben zur Wiederzulassung von Fairness und christlicher Nächstenliebe zu erledigen haben. Die Kirche von Köln und die Kirche in Deutschland hat es nötig – und verdient.
Martin Lohmann ist Theologe, Historiker, Journalist und Buchautor. Der Lebensrechtler führte viele Jahre lang als Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) den Marsch für das Leben an. Unter seiner Führung entwickelte sich dieser zu einer viel beachteten Bewegung für das Lebensrecht und wuchs von etlichen hundert Teilnehmern auf bis zu 8000 Teilnehmer, vor allem auch jüngerer Zeugen für das Menschenrecht auf Leben. Lohmann, der rund 100 Mal die MünchnerRunde im Bayerischen Fernsehen moderierte und Chefredakteur der „Rhein-Zeitung“ war, ist unter anderem Geschäftsführer der Akademie für das Leben Bonn www.akademiefuerdasleben.de und bekannt durch seine regelmäßigen Youtube-Videos LOHMANN:punktgenau.
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