10. September 2022 in Weltkirche
Nach dem Mord an der italienischen Ordensfrau Maria de Coppi am Dienstagabend in einer Missionsstation im Norden Mosambiks befürchtet das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) nun eine regionale Ausweitung des Terrors.
München-Wien (kath.net/KIN)
Nach dem Mord an der italienischen Ordensfrau Maria de Coppi am Dienstagabend in einer Missionsstation im Norden Mosambiks befürchtet das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) nun eine regionale Ausweitung des Terrors. Die 83-jährige Comboni-Missionarin de Coppi war erschossen worden, als sie Schülerinnen während eines terroristischen Überfalls zu Hilfe eilte.
Der bei „Kirche in Not“ für Mosambik zuständige Projektreferent Ulrich Kny betonte, dass er die nun vom Terror betroffenen Diözesen noch Ende 2021 besucht habe. „Damals galt die Region noch als relativ sicher und beherbergte Tausende Binnenflüchtlinge aus dem weiter nördlich gelegenen Cabo Delgado“, erklärte er. „Seitdem hat sich die Situation enorm verschlechtert und wir müssen befürchten, dass sich der Terrorismus im gesamten Norden des Landes ausbreitet.“ Der Mord an der Ordensfrau sei eine neue Eskalationsstufe, die deutlich mache, dass die religiöse Komponente für die Terroristen immer wichtiger werde.
Bisher seien die Ursachen für die Unruhen im Norden Mosambiks eher die vorherrschende soziale und wirtschaftliche Ungleichheit in der Region gewesen. Nun zeige sich, dass sich der Konflikt immer mehr religiös auflade. „Die ganze Region mit ihrem Ressourcenreichtum und dem bisher friedlichen Zusammenleben von Muslimen und Christen bietet eigentlich ein großes Entwicklungspotenzial“, meinte Kny. „Jedoch ist die Vernachlässigung und Verarmung großer Teile der Bevölkerung ein gefährlicher Nährboden für die Radikalisierung junger Menschen.“ Es müssten daher schnell Lösungen zur Entwicklungshilfe gefunden werden, die dem Konflikt die Grundlage entziehen.
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