Eisenstadt: Gemeinschaft "Cenacolo" feierte 25-jähriges Bestehen

11. September 2022 in Österreich


Bischof Zsifkovics bei Festgottesdienst: "Mein Wunsch an Gott ist, dass wir bald nicht nur eine Gemeinschaft für Burschen in unserer Diözese haben - sondern auch für Mädchen" - Derzeit leben mehr als 30 junge Männer in der kirchlichen Gemeinschaft in


Eisenstadt (kath.net/ KAP)

Die kirchliche Gemeinschaft "Cenacolo" im burgenländischen Kleinfrauenhaid feierte vergangenes Wochenende ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst mit Bischof Ägidius Zsifkovics. Derzeit wird dort mehr als 30 jungen Männern in Krisensituationen, vor allem bei Suchtproblemen, ein Neuanfang ermöglicht. Applaus erntete Bischof Zsifkovics zum Abschluss seiner Predigt vor allem für einen Satz, wie die Eisenstädter Kirchenzeitung "Martinus" berichtete: "Mein Wunsch an Gott ist, dass wir bald nicht nur eine Gemeinschaft für Burschen in unserer Diözese haben - sondern auch für Mädchen". Dafür wollten sich sowohl die Diözese wie auch die Gemeinschaft "Cenacolo" einsetzen.

Bischof Zsifkovics überreichte dem Leiter der Gruppe, Georg Schwarz, eine Kopie der Mariazeller Gnadenstatue. Die Gottesmutter sei mit der Gemeinschaft "zutiefst verbunden", weil auch Maria "ihr Leben von Gott durchkreuzen" ließ. "Sie will die Menschen zu Jesus hinführen". In der Gemeinschaft "Cenacolo" würde man "in die Schule Jesu gehen", so der Bischof. Dabei müsse man sich auf Jesus und sein Wort einlassen. Dies sei "nicht mit Sicherheit verbunden, sondern mehr Wagnis und Risiko".

Das Jubiläum zeige deutlich auf, "dass wir alle eingeladen sind, in die Schule Jesu zu gehen". In Kleinfrauenhaid kämen junge Menschen zusammen, "um sich auf Jesus und sein Wort einzulassen", deren Leben aus verschiedenen Gründen durchkreuzt worden sei. Sie erleiden und ertragen das, was ihnen auferlegt worden sei, sagte Bischof Zsifkovics: "Und sie kämpfen dagegen an."

Die Nachfolge Jesu sei "nichts für Schwache und Dumme, sondern für Menschen mit Emotion, die sich im Herzen berühren lassen und auch ihrem Verstand folgen", so der Bischof. Gerade in Zeiten vieler Krisen brauche es "einen Tiefgang für uns Christen". Dazu betonte Zsifkovics den Wert von Freude und Freiheit: "Wo Freiheit gegeben ist, dort herrscht Freude".

Die Gemeinschaft "Cenacolo" ("Abendmahl") nimmt seit knapp 40 Jahren Menschen auf, die vor allem infolge von Alkohol- und Drogensucht in Not geraten sind. Die mehrjährige "Therapie" besteht vor allem aus intensivem Gemeinschaftsleben, manueller Arbeit und Gebet. Zudem wird jedem Neuankömmling in der schwierigen ersten Phase ein erfahrenes Mitglied als "Schutzengel" zur Seite gestellt.

Gegründet wurde die Gemeinschaft 1983 von der seit einigen Jahren schwer erkrankten Ordensfrau Sr. Elvira Petrozzi (85) im norditalienischen Ortes Saluzzo. Über die Jahre verbreitete sie sich auf allen Kontinenten, mit mittlerweile 71 Häusern für Männer und für Frauen in 20 Ländern, darunter auch im burgenländischen Kleinfrauenhaid (Bezirk Mattersburg).

1997 stellte der damalige Pfarrer von Kleinfrauenhaid, Johannes Lehrner, unbenutzte Räumlichkeiten im Pfarrhof zur Verfügung. So gelang es dem damaligen Pfarrer von Siegendorf, Josef Hirschl, gemeinsam mit anderen Pionieren wie dem Bauunternehmer Karl Schiller und dem Arzt Christian Stelzer, ein Cenacolo-Haus in Österreich zu eröffnen. (Infos: www.cenacolo.at)

 

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