Mailänder Erzbischof: Habe Papst nicht kritisiert

12. September 2022 in Weltkirche


Italienische Medien werteten zuletzt Äußerungen von Erzbischof Delpini als Kritik an der Kardinals-Auswahl von Papst Franziskus


Rom (kath.net/KAP) Der Mailänder Erzbischof Mario Delpini hat Medienberichte dementiert, wonach er die Kardinals-Auswahl von Papst Franziskus kritisch kommentiert habe. Nachdem er jüngst in einer Grußadresse an den frisch beförderten Kardinal Oscar Cantoni, den Bischof von Como, einige ironische Bemerkungen über das große und bedeutende Mailand und das kleine benachbarte Como gemacht hatte, werteten italienische Medien dies als Kritik.

Delpini habe sich negativ über die Entscheidung des Papstes geäußert, nicht den Erzbischof den Mailand, sondern den Bischof von Como mit dem Kardinalstitel zu ehren, hieß es in mehreren Medienberichten.

Dazu erklärte Delpini nun in einer Ansprache an Mailänder Seelsorger, die am Montag vom Pressedienst der Italienischen Bischofskonferenz verbreitet wurde: "Ich wollte ein wenig witzig sein bei meinen Grußworten für einen lieben Freund, doch diese Absicht ist nicht verstanden worden." Zur Klarstellung betonte Delpini, er schätze Cartoni sehr und wisse, dass er ein guter Ratgeber des Papstes sein werde. Im Übrigen sei er völlig einer Meinung mit dem Papst, der die Kardinäle aussuche "gemäß den Kriterien, die ihm opportun erscheinen".

In seinem oft kommentierten Grußwort hatte Delpini unter anderem scherzhaft die Tatsache erwähnt, dass Mailand erfolgreiche Fußballvereine mit Meistertiteln hat, Como aber nicht. Der Papst habe offenbar ein Herz für Verlierer, und das nicht nur beim Fußball, so der Tenor seiner Einlassung.

Anders als die meisten Mailänder Erzbischöfe in den vergangenen Jahrhunderten ist Delpini bis heute nicht zum Kardinal ernannt worden. Die Erzdiözese Mailand ist mit Abstand die größte in Europa und eine der größten weltweit.

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