Unborn Lives Matter!

21. September 2022 in Prolife


Am 17. September fand in Berlin der 18. „Marsch für das Leben“ statt, um gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe zu protestieren. Ekkehart Vetter war gemeinsam mit rund 4.000 Teilnehmern vor Ort. Gastbeitrag von Ekkehart Vetter


Berlin-Wetzlar (kath.net/idea) Pro choice, that’s a lie, babies never choose to die.“ (Wahlfreiheit ist eine Lüge, Babys entscheiden sich nie für den Tod). Lautstark und in echter Dezibelkonkurrenz zum „My body, my choice, raise your voice!“ (Mein Körper, meine Wahlfreiheit, erhebt eure Stimmen) der Gegendemonstranten hallt diese Parole der Lebensschützer durch die Straßen von Berlin-Mitte – stimm- und sangesgewaltig angeführt von Terrisa Bukovinac.

Sie ist besonderer Gast beim Marsch für das Leben aus dem linksliberalen San Francisco. Terrisa, so wird sie vorgestellt, ist US-Demokratin, Atheistin und Abtreibungsgegnerin. Wer sich öffentlich gegen Abtreibung einsetzt, wird hierzulande schnell als politisch rechts eingestuft.

Terrisa Bukovinac ist die personifizierte Widerlegung dieses Klischees. Sie hat ein Netzwerk gegründet, das „Progressive Anti-Abortion Uprising“ (PAAU, dt.: Fortschrittlicher Aufstand gegen Abtreibung).

Feier des Lebens

Der Marsch ist mit den Jahren anders geworden. Aus dem Schweigemarsch mit 1.000 Kreuzen für das Leben hat sich eine Feier des Lebens entwickelt.

Die Bühnengäste der Auftaktveranstaltung direkt am Brandenburger Tor repräsentieren ganz unterschiedliche Gesellschaftsbereiche: Eine Hebamme teilt ihre Erfahrungen, ermutigt Frauen trotz oft großer Schwierigkeiten zu einem Ja zum Kind, weil sich das als Segen erweisen werde.

Politiker aus dem Bundestag sprechen sich dafür aus, dass die unantastbare Würde des Menschen natürlich auch für das ungeborene menschliche Leben gelten müsse. Ein Professor der Medizin setzt sich ein für die Gewissensfreiheit der Menschen, die in medizinischen Berufen tätig sind.

Ein geniales Geschöpf Gottes

Einige Dutzend Gegendemonstranten versuchen diese durchweg friedlich demonstrierenden Menschen lautstark und durch Straßenblockaden zu stören.

Die Polizei macht einen guten Job, obwohl ich es nach wie vor als Skandal empfinde, dass einige 100 Polizisten nötig sind, um es möglich zu machen, dass sich Menschen in der Mitte Berlins für die unantastbare Würde des Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod einsetzen.

Klar, das Selbstbestimmungsrecht von Frauen ist ein hoher Wert, und in manchen theologischen Traditionen hat man sich, vorsichtig ausgedrückt, in dieser Frage nicht mit Ruhm bekleckert.

Dennoch: Das Recht eines Menschen auf Leben darf nicht verletzt werden. Leben hat Vorfahrt. Denn die oder der da im Bauch ihrer oder seiner Mutter heranwächst, ist ein Mensch, ein geniales Geschöpf Gottes.

Was ich nicht verstehe

Ich frage mich, warum Menschen in einem Land, wo wir uns für Tierschutz einsetzen, Kröten über die Straße helfen und mit Recht das Kükenschreddern verbieten, nicht verstehen, dass es weder links noch rechts ist und auch nicht unverbesserlich rückwärtsgewandt, wenn Menschen sich für das Lebensrecht Ungeborener einsetzen und sagen, dass auch das Leben Ungeborener zählt. Denn wie stand es so schön in großen Buchstaben auf dem Sweatshirt eines der Demonstranten: „UNBORN LIVES ­Matter!“

Der Autor, Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr), ist Erster Vorsitzender der Evangelischen Allianz in Deutschland. Wir danken Herrn Vetter und idea für die freundliche Erlaubnis zum Abdruck.

Foto (c) Bundesverband Lebensrecht


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