Spanien: Abtreibungsklinken wegen "irreführender Werbung" verurteilt

24. September 2022 in Prolife


Höchstrichterliche Bestätigung eines Urteils gegen Betreiber von 32 Zentren für Abtreibung wegen Verschweigung der Risiken einer Abtreibung


Madrid  (kath.net/KAP/red) In Spanien ist nach gesetzlichen Lockerungen der Abtreibung der größte Betreiber von Abtreibungskliniken von den Höchstrichtern wegen "irreführender Werbung" durch Verschweigen der Folgen einer Abtreibung verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof bestätigte am Mittwoch das Urteil des Provinzgerichts von Oviedo gegen die 32 Abtreibungsspitäler umfassende Kette ACAI, die behauptet hatte, Abtreibung sei eine "risikolose Praxis", geht aus einer Mitteilung der spanischen Vereinigung christlicher Rechtsanwälte ("Abogados Cristianos") hervor, die zuvor Anklage erhoben hatte.

Die ACAI wurde vom Obersten Gerichtshof dazu verurteilt, die Prozesskosten zu tragen und das Urteil auf ihrer Website zu veröffentlichen. Angesichts der Schwere des Urteils werde man dieses "an alle Gesundheitsministerien Spaniens schicken, um alle Verträge mit den betroffenen Abtreibungskliniken zu kündigen", erklärte "Abogados Cristianos"-Präsidentin Polonia Castellanos. Die Juristin forderte zudem auch die spanische Regierung und insbesondere Gleichstellungsministerin Irene Montero dazu auf, "sich zu diesem Urteil zu äußern, das die Abtreibungszentren dafür verurteilt, Frauen zu belügen".

Ende August hatte Spaniens Ministerrat grünes Licht für ein von der katholischen Kirche heftig kritisiertes Gesetz gegeben, das weitgehende "Liberalisierung" des  Tötens ungeborener Kinder mit sich bringt. Unter anderem müssen öffentliche Spitäler Abtreibungen anbieten, wobei sich der Mitwirkung entziehende Ärzte in einem Register verzeichnen lassen müssen. Die zuvor dreitägige Bedenkzeit wurden abgeschafft, zudem können Spanierinnen ab 16 Jahren eine Abtreibung auch ohne Einverständnis der Eltern vornehmen lassen.

 

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