Paderborner Erzbischof Becker tritt in den Ruhestand - Papst nimmt Rücktrittsgesuch an

3. Oktober 2022 in Deutschland


Seinen Rücktritt hatte Erzbischof Becker dem Papst im Juni dieses Jahres angeboten.


Paderborn-Vatikan (kath.net/pep) Papst Franziskus hat das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Erzbischof Hans-Josef Becker angenommen. Damit ist Erzbischof Becker emeritiert und tritt in den Ruhestand.

Papst Franziskus hat das altersbedingte Rücktrittsgesuch von Erzbischof Hans-Josef Becker angenommen. Das wurde am 1. Oktober 2022 um 12 Uhr zeitgleich in Rom und Paderborn bekannt gegeben. Seinen Rücktritt hatte Erzbischof Becker dem Papst im Juni dieses Jahres angeboten.

Damit ist Erzbischof Becker emeritiert und tritt in seinem zwanzigsten Jahr als Erzbischof von Paderborn in den Ruhestand. Die vorübergehende Leitung der Erzdiözese übernimmt gemäß dem Kirchenrecht zunächst Weihbischof Matthias König als Dienstältester der drei Weihbischöfe in Paderborn, bis das Metropolitankapitel binnen acht Tagen für die Zeit der Vakanz einen Diözesanadministrator gewählt hat. Dieser wird dann die Erzdiözese bis zur Amtseinführung des neuen Erzbischofs leiten. Wann der neue Erzbischof in sein Amt eingeführt wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.

Mit dem Ruhestandseintritt von Erzbischof Hans-Josef Becker endet entsprechend dem kirchlichen Recht zugleich die Amtszeit von Prälat Alfons Hardt als Generalvikar des Erzbischofs von Paderborn. Prälat Hardt ist als Domdechant weiter Mitglied des Metropolitankapitels. Das Erzbistum Paderborn wird Erzbischof em. Hans-Josef Becker am Sonntag, 23. Oktober 2022, mit einem Pontifikalamt und einem Empfang verabschieden. Prälat Alfons Hardt wird am Freitag, 11. November 2022, als Generalvikar verabschiedet.

Erzbischof Hans-Josef Becker

Erzbischof Hans-Josef Becker war der 66. Bischof und vierte Erzbischof von Paderborn. Er wurde als Nachfolger des 2002 verstorbenen Erzbischofs Johannes Joachim Kardinal Degenhardt am 28. September 2003 in sein Amt eingeführt. Das Leitwort von Erzbischof Hans-Josef Becker lautet „In verbo autem tuo“ – „Auf dein Wort hin“ (Lukas 5,5).

Geboren am 8. Juni 1948 im sauerländischen Belecke / Warstein, absolvierte Hans-Josef Becker nach dem Abitur in Paderborn ein Lehramtsstudium für Grund- und Hauptschulen, das er 1972 mit der Zweiten Staatsprüfung abschloss. Anschließend studierte er in Paderborn und München Theologie und Philosophie. Am 11. Juni 1977 wurde er von Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt zum Priester geweiht.

Seine erste Vikarsstelle hatte Becker von 1977 bis 1981 in der Paderborner St.-Bonifatius-Gemeinde. Ab 1981 war er in der Gemeinde St. Nikolaus in Lippstadt tätig – zunächst als Vikar, dann als Pfarrverwalter und ab 1987 als Pfarrer. 1992 wurde er zum Dechanten für das Dekanat Lippstadt gewählt.

1995 übernahm Becker die Leitung der damaligen Zentralabteilung Pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn und wurde zeitgleich Wirklicher Geistlicher Rat.

Papst Johannes Paul II. ernannte Hans-Josef Becker 1996 zum Päpstlichen Ehrenprälaten und 1999 zum Titularbischof von Vina und zum Weihbischof in Paderborn. Die Bischofsweihe erfolgte am 23. Januar 2000. In seiner Zeit als Weihbischof war Becker zudem Bischofsvikar für die Priesterfortbildung.

2002 wurde Becker zum Domkapitular ernannt. Im selben Jahr wählte ihn nach dem Tod von Kardinal Degenhardt das Paderborner Metropolitankapitel zum Diözesanadministrator. 2003 schließlich wurde Hans-Josef Becker durch das Metropolitankapitel zum Erzbischof von Paderborn gewählt und von Papst Johannes Paul II. ernannt.

2006 übernahm Erzbischof Hans-Josef Becker den Vorsitz der Kommission VII Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz. Seit 2012 ist er zudem Ko-Präsident der Internationalen Dialogkommission der Katholischen Kirche und der Alt-Katholischen Bischofskonferenz der Utrechter Union. 2016 wurde er Prior der Rheinisch-Westfälischen Provinz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

Archivfoto Erzbischof Becker (c) Erzbistum Paderborn


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