Klammere Dich nicht mit aller Kraft an dieses irdische Leben, sondern an Gott selbst!

8. Oktober 2022 in Jugend


Wir müssen nicht auf einen weltlichen Krieg warten, um anzufangen zu beten oder zu fasten, denn wir sind schon in einem geistlichen Krieg, der uns unsere Seele kosten kann - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Die Schlagzeilen, die das Wort „Krieg“ in sich tragen, werden nicht weniger. Genauso steht es wohl um die Angst Vieler vor dem, was noch kommen könnte. Bei all dem frage ich mich: Warum wird der Blick des Menschen nur noch darauf gerichtet und warum ist solch ein Krieg jenes Ereignis, das Viele am meisten fürchten?

Versteh mich nicht falsch, ein militärischer Krieg ist und bleibt immer ein schreckliches Fehlverhalten des Menschen. Solch ein Krieg ist und bleibt immer ein Unrecht an der Heiligkeit des menschlichen Lebens. Solch ein Krieg ist und bleibt einfach immer falsch.

Aber ist da nicht noch mehr? Lesen wir in Mt 10,28 nicht folgendes: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.“ Was passiert wenn wir all die Berichterstattungen über militärische Kriege mit diesem Vers im Hinterkopf lesen? Dann müssen wir erkennen: Krieg ist furchtbar, ja. Aber Krieg ist nicht das Ende von allem selbst wenn es sich so anfühlen mag, denn der weltliche Krieg kann Dir nur den Leib nehmen, nicht aber die Seele.

Ich weiß, das war jetzt vielleicht hart zu schlucken und manch einer wird sagen, dass ich noch keinen militärischen Krieg erlebt habe und es mir demnach auch gar nicht vorstellen kann, wie furchtbar so ein Krieg ist. Und das stimmt, die Ausmaße dieses Leids kann ich wohl nur erahnen. Nichtsdestotrotz möchte ich Dich auf das Wort Gottes hinweisen: Es gibt etwas, das wir mehr fürchten sollten als unseren leiblichen Tod. Es gibt jemanden, der uns nach dem ewigen Leben trachtet. Und das sollte unser größtes Problem sein, denn unser größtes Ziel sollte es doch sein eines Tages bei Gott zu sein. 

Fernab von all den politischen Dingen, die im Hintergrund eines weltlichen Krieges ablaufen, denke ich, dass es etwas weitaus gravierenderes gibt, dass das Schlachtfeld ebnet: Den geistlichen Kampf. Den Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und Teufel. Jener Kampf, jener Krieg, in dessen Mitte jeder von uns steht. Auch Du.

Wir müssen nicht auf einen weltlichen Krieg warten, um unsere Seite zu wählen, um anzufangen zu beten oder zu fasten, denn wir sind schon in einem geistlichen Krieg. Wir sind in einem Krieg, der uns unsere Seele kosten kann.

Niemand geringerer als Du ist gefordert sich für eine Seite zu entscheiden und zwar bei jeder Handlung, die Du tätigst, bei jedem Gedanken, den Du denkst und bei jedem Wort, das Du sprichst. In jedem Moment Deines Lebens bist Du gefordert zu entscheiden auf welcher Seite Du stehst und was Du tust, denkst oder sprichst wird Folgen haben – gute oder weniger gute.

„Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“ (Mt 6,24) Das gilt für Dich genauso wie für mich, das gilt für den Papst genauso wie für Putin und Selenskyj.

Du bist in jedem Moment gefordert zu entscheiden, ob Du dem Reich Gottes dienen möchtest oder dem Reich der Finsternis. Du bist in jedem Moment gefordert zu entscheiden, ob Du Gott dienen möchtest oder dem Teufel. Jeder dieser Momente, möge er Dir auch noch so klein erscheinen, hat Folgen – und zwar nicht unwesentliche: Wer darf mehr Raum in Dir haben, wer darf stärker in Dir werden – Christus, das Licht, das ewige Leben oder der Teufel, die ewige Finsternis?

Natürlich weiß ich, dass es schwer ist, in jedem noch so unbedeutend wirkenden Moment Gott zu wählen. Aber ich weiß auch, dass es nicht unmöglich ist, denn Gott selbst fordert uns auf: „Ihr sollt daher heilig sein, weil ich heilig bin.“ (Lev 11,45)

Es mag vielleicht erschreckend klingen, aber es ist auch Fakt: Jeder von uns wird sterben, auch Du. Aber nein, das ist keine schlechte Nachricht, denn der Tod ist nicht das Ende. In der Ewigkeit, in der Gegenwart Gottes, geht das Leben erst richtig los.

Lass mich Dich erinnern: Das Werk Deiner Hände? Du kannst es nicht mitnehmen. Das Geld auf Deinem Bankkonto? Du kannst es nicht mitnehmen. Die Titel, die Du angesammelt hast? Du kannst sie nicht mitnehmen. Den Namen, den Du Dir gemacht hast? Du kannst ihn nicht mitnehmen. Letztendlich kannst Du nichts mitnehmen, was Du für diese Welt gemacht hast. Ja, was Du für diese Welt geschaffen hast, das bleibt in dieser Welt.

Was Du Dir aber in das ewige Leben, in die Gegenwart Gottes,  mitnehmen kannst, ist alles, das Du für Gott gemacht hast. Jeden Moment Deines geistlichen Kampfes in dem Du Dich bewusst für Gott entschieden hast, den kannst Du mitnehmen. Jedes Gebet, jedes Opfer, jeden Lobpreis kannst Du mitnehmen. Was Du für Gott gemacht hast, das kannst Du mitnehmen. Ja, was Du für das ewige Leben getan hast, das bleibt nicht in dieser Welt. 

Ich möchte Dir heute eines mitgeben: Wer in Christus stark ist, in dem ist Christus stark. Ich möchte Dich einladen daran festzuhalten. Halte an Christus fest. Klammere Dich nicht mit aller Kraft an dieses irdische Leben, sondern an Gott selbst.  Hab keine Angst vor dem, was kommt – dieses irdische Leben müssen wir alle eines Tages verlassen, aber dann erwartet uns Christus, der das ewige Leben ist. Nutze die Zeit, die Du hast, um Gott würdig zu werden. Ich bete, dass Du am Ende deines irdischen Lebens mit Paulus verkünden wirst: „Für mich ist Christus das Leben, und Sterben Gewinn.“ (1 Phil 1,21)


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