Pell kritisiert Synodalen Weg: „Der synodale Prozess hat in Deutschland katastrophal begonnen…“

17. Oktober 2022 in Weltkirche


Kardinal: „… die Dinge werden noch schlimmer, wenn wir nicht bald wirksame päpstliche Korrekturen haben… Wir finden keinen Präzedenzfall in katholischer Geschichte für die aktive Beteiligung von Ex-Katholiken und Antikatholiken in solchen Gremien“


Vatikan (kath.net/pl) „Der synodale Prozess hat in Deutschland katastrophal begonnen, und die Dinge werden noch schlimmer, wenn wir nicht bald wirksame päpstliche Korrekturen haben, beispielsweise zur christlichen Sexualmoral, zu [Forderungen nach] Priesterinnen usw. Wir finden keinen Präzedenzfall in der katholischen Geschichte für die aktive Beteiligung von Ex-Katholiken und Antikatholiken in solchen Gremien.“ Darauf weist der emeritierte Kurienkardinal George Pell, früherer Berater von Papst Franziskus im Kardinalsrat, in seinem Beitrag im „National Catholic Register“ hin (Link zum Originalbeitrag siehe unten). Pell führt weiter aus: „Nur die Konzilsväter, fast ausschließlich Bischöfe, konnten beim Zweiten Vatikanischen Konzil abstimmen, auch die Beobachter waren alle Christen. Der hl. Papst Paul VI. respektierte die Autorität und Unabhängigkeit der Konzilsväter, er griff nur selten ein, während sie sorgfältig ihre Dokumente erstellten und einen Konsens erarbeiteten, indem sie gleichzeitig das Lehramt und die Tradition voll und ganz respektierten. Trotz all dieser Sorgfalt und Gelehrsamkeit und größtenteils aus Gründen, die außerhalb der Kontrolle der Kirche liegen, war die nachkonziliare Geschichte kein glorreicher Erfolg.“

Der australische Kardinal mahnt: „Jede Synode muss eine katholische Synode sein, die an die apostolische Tradition gebunden ist, so wie auch die Konzilien daran gebunden sind. Zuzulassen, dass schwerwiegende Ketzereien ungestört fortbestehen, untergräbt und beschädigt die Einheit der Einen katholischen Kirche. Außerdem steht es nicht im Einklang mit der Forderung von Gaudium et Spes nach einer Auseinandersetzung mit der modernen Welt im „Licht des Evangeliums“, sondern es steht im Widerspruch dazu. Es kann keinen Pluralismus wichtiger Glaubens- oder Morallehren geben. Unsere Einheit ist nicht wie die einer losen anglikanischen Föderation oder die der vielen nationalen orthodoxen Kirchen.“

Pell weist darauf hin, dass „einige gläubige, treue deutsche Katholiken bereits nicht mehr vom ‚Synodalen Weg‘ sprechen, sondern vom ‚Suizidalen Weg‘.“ Man müsse daran arbeiten, „dass es in der modernen Welt nirgendwo in der Kirche zu einer solchen Katastrophe kommt. Der hl. Papst Paul VI. war fair und gerecht, er leitete das Konzil gut, indem er ein gutes und ermutigendes Modell schuf; aber seine Folgen warnen vor den mächtigen feindlichen Kräften, die uns umgeben.“

Link zum Originalbeitrag im „National Catholic Register“: ‘Gaudium et Spes’ and Germany’s Synodal Way: Reflections on the Church in the Modern World


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