„Die angebliche Synode über Synodalität“

2. November 2022 in Kommentar


„Die Kirche war nicht 2000 Jahre lang auf dem Holzweg, um im 21. Jh., nämlich in unseren Tagen durch einen synodalen Prozess erleuchtet und eines Besseren belehrt zu werden.“ Gastbeitrag von Weihbischof Marian Eleganti


Chur (kath.net) Die Kirche war nicht 2000 Jahre lang auf dem Holzweg, um im 21. Jh., nämlich in unseren Tagen durch einen synodalen Prozess erleuchtet und eines Besseren belehrt zu werden. Dazu brauchen wir weder ein Vatikanum III noch eine abgespeckte Ersatz-Veranstaltung, die sich «Synod on Synodality» nennt. Ich habe gemeint, wie der Titel sagt, dass das zu verhandelnde Thema «Synodalität» als angeblich neuer Modus operandi der Kirche wäre. Aber nein, stattdessen geht es wieder um die gleichen, zum x-ten Mal aufgewärmten synodalen Ladenhüter seit den 70er Jahren: Demokratie, Partizipation, Beteiligung an der Macht, Frauen in alle Ämter und Diakonat der Frau bzw. Frauenpriestertum; Revision der Sexualmoral in Bezug auf ausserehelichen Geschlechtsverkehr, Wiederverheiratung und Homosexualität, weg von Priesterzentriertheit in der Liturgie etc.. Wir kennen das alles. Die wiederholt vorgebrachten Postulate werden wieder und wieder in neue Flaschen gegossen, auf denen nun die Etiketten «Listening»,  «Inclusivity»,  «Welcoming», «Diversity»  «Equality» aufgeklebt werden in einer Art Marketing Kampagne, die das Gestrige als das Aktuelle verkauft und nett an den Mann bzw. an die Frau bringt. Es sind allesamt schön klingende, emotional positiv besetzte Begriffe, aber eben Leerformeln in Bezug auf die Wahrheit oder Richtigkeit einer Position, um die es konkret geht. Bei Diebstahl und Raserei sind wir ja auch exklusiv. Nur in der Lehre darf es nicht sein. Ausserdem gibt es im Evangelium ganz klar und im Munde Jesu die «Exklusivity». Da bleiben Leute aus dem Hochzeitssaal ausgeschlossen oder werden aus ihm herausgeworfen dorthin, wo Heulen und Zähneknirschen dominieren. Das sind Worte Jesu. Ich erinnere an Matthäus 25 (das Endgericht). Nun wird uns GOTT als die alles inklusive Liebe verkauft, die alles gutheisst und segnet, was Menschen tun, weil alle Kinder Gottes sind. So ein GOTT hört auf, auch die Wahrheit und Gerechtigkeit zu sein, die eben oft exklusiv sind, den Irrtum und die Sünde ausschliessen, jene, die von letzteren nicht lassen inbegriffen. Das sagt mindestens JESUS. Aber sie machen auch vor IHM keinen Halt.

Abgesehen davon, haben die letzten Synoden seit 2014 die besagten Themen auch ins Spiel gebracht und mehrheitlich schlecht verhandelt, weshalb sie wieder neu auf den Grill kommen, bis endlich die Sache gegessen ist.

Das hat mit einem geisterfüllten Prozess der Reform nichts zu tun. Es ist nichts anderes als die innerkirchliche Politisierung dieser Themen im Gegensatz zur Unterscheidung («Discerning») des Geistes, die diesbezüglich gar nicht angestellt wird oder bereits angestellt und abgeschlossen wurde, z.B. in der Frage des Frauenpriestertums. Sonst müssten man Positionen, die offensichtlich der kirchlichen Lehre und Tradition widersprechen, ablehnen und nicht mehr weiter promovieren. Das wäre wirkliche Unterscheidung. Discerning (Unterscheidung) geschieht indes nur scheinbar, denn die Agenden sind von Anfang an gesetzt (vgl. Synodalen Weg in Deutschland und seine schlechten Kopien in anderen Ländern wie z.B. in der Schweiz) und sollen nun universalkirchlich vorangebracht und die Gegnerschaft weich geklopft werden nach langem sog. Reformstau unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Das sieht jedes Kind vom Ufer aus. Die Heuchelei ist grenzenlos. Seit 60 Jahren erlebe und höre ich diesbezüglich nur Altbekanntes und zwar bis zum Überdruss. Denn die Dinge werden durch Wiederholung weder besser noch überzeugender. Was sich perfektioniert hat sind Sophistik und Semantik. Bätzing hat es darin besonders weit gebracht. Es werden die falschen abgesetzt.  Der Fels Petri ist eine Wanderdüne, die mitgeht (syn-odos), kaum oder nur zögerlich, aber nicht wirklich Klarheit schafft. Und jene Klarheit, die seine Vorgänger und die bisherigen ökumenischen Konzilien geschaffen haben, wird nicht mehr akzeptiert. Das gilt auch f Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils, z.B. über das Priestertum und das Bischofsamt. Stattdessen tut man, als ob es hier weiterhin um lehramtlich offene Fragen ginge.

Wir haben vergessen, dass die Kirche eine «lehrende» Kirche (ecclesia docens) ist, eine «mater et magistra», «Mutter und Lehrerin» der Wahrheit und der Sittlichkeit bzw. Glaubens, keine Traumwandlerin, die vom Geist der Zeit an die Hand genommen werden muss. Sie wurde schon immer vom Heiligen Geist durch die Zeit geführt und widerspricht sich dabei nicht selbst in der Lehre, z.B. in der Beurteilung der Homosexualität:  ein grosses Übel im Klerus der letzten 50 Jahre, das immer noch nicht angegangen - , dafür umso erfolgreicher vertuscht wird, auch ganz oben im Vatikan. Obwohl nämlich alle Studien zutage förderten, dass die sexuellen Übergriffe im Klerus mehrheitlich homosexuell konnotiert sind, wird der Skandal mit dem Begriff «Klerikalismus» bzw. «Machtmissbrauch» «geframt» (gerahmt, kontextualisiert)und «verwedelt». Letzteres (Machtmissbrauch) ist selbstredend auch im Spiel, aber eben nur eine notwendige, aber nicht hinreichende Erklärung für das Phänomen der überwiegend männlichen Opfer des Klerus, die im Gegensatz zur allgemeinen Zivilgesellschaft mehrheitlich nicht Kinder bzw. Mädchen, sondern eben heranwachsende männliche Adoleszente oder junge erwachsene Männer sind. Man schaut weg und im Gegenteil: Man versucht zusammen mit der säkularen Gesellschaft Homosexualität auch innerkirchlich als gottgewollte Schöpfungsvariante zu etablieren und abzusegnen. Auch mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen werden es nicht richten. Sie sind so wenig unschuldige Wesen wie die Männer (vgl. die Erbsündenlehre) und sollten sich selbst nicht als Heilmittel für jedes Übel in der Kirche sehen oder als solches vorgestellt werden, nur um das Männern vorbehaltene Priestertum abzuschaffen und eine vermeintlich vom Klerikalismus gereinigte Kirche zu verheissen, ein blanke Illusion.

Die säkulare Welt und ihre Sitten sind definitiv keine Offenbarungsquelle, durch welche der Geist Gottes zu uns spricht, wie behauptet wird. Denn zwischen dem Geist der Welt und dem Geist Gottes gibt es Feindschaft und wenig Schnittmengen, wie Paulus und Johannes besonders deutlich ausführen.

Die Lehre der Kirche ist unabänderlich, weil sie wahr ist, z.B. über die binäre, sakramentale Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. Sie kann durch die Mogelpackung einer Fussnote nicht umgestossen werden.

Innovationen in der Lehre sind nicht zu erwarten, wohl aber in der Vermittlung des Glaubens. Historisch gesehen waren solche Neuerungen im Glauben immer Häresien, die zu neuen Spaltungen führten (vgl. Protestantismus). Das ist auch heute so. Bedeutende Konzilien haben auf falsche Lehren reagiert und für Klarheit gesorgt wie z.B. Trient, während heutzutage synodale Prozesse wie die Nanopartikel in den mRNA-Impfstoffen als Carrier die schädlichen Stoffe bzw. die Häresie transportieren und selbst giftig sind.

Wann kommt aus dem Vatikan eine Entschuldigung für den Machtmissbrauch im Zusammenhang der Impfpflicht und Impfpropaganda, welche die Impfungen als moralische Pflicht propagierte im Widerspruch zur eigenen Behörde, obwohl sie heute, für alle sichtbar und für die Informierten auch gut dokumentiert, weder die Übertragung des Virus noch die Ansteckung durch dasselbe verhindern konnten, was der Pfizer-Co wusste, der vom Papst prominent empfangen wurde. Die Spaltung der Gesellschaft und die Diskriminierung Ungeimpfter bis in die Kirche bzw. den Vatikan (Recht auf Unversehrtheit des Leibes und gerechte Anstellungsbedingungen) hinein, ist ein offenes Thema und die Rolle des Vatikans dabei in letzter Zeit eine unrühmliche und fatale. Schweigen hilft nicht weiter.

Komm Heiliger Geist! Von der kommenden Synode, fälschlicherweise «über Synodalität» genannt, erwarte ich mir schon jetzt nichts Gutes. Ich traue es ihr einfach nicht mehr zu. Die Verwirrung, welche die Synoden seit 2014 bereits angestiftet haben, ist unübersehbar und stimmt mich pessimistisch, was Unterscheidung des Geistes bei diesen Veranstaltungen betrifft. Die Geister, die man gerufen haben, sind, wie man in Deutschland sieht, so wenig zu zähmen wie ein Krokodil zum Haustier gemacht werden kann. Warum? Weil sie nicht aus GOTT stammen. Den Hl. Geist dafür ständig umso mehr selbst im Munde zu führen und für sich zu reklamieren ist nichts anderes als Propaganda und (Selbst-) Täuschung und im Grunde genommen eine Instrumentalisierung GOTTES. Ich tue es nicht, gebe hier einfach meine Meinung.

Weihbischof Marian Eleganti OSB ist Schweizer Missionsbenediktiner, römisch-katholischer Theologe und emeritierter Weihbischof im Bistum Chur. Von 1999 bis 2009 war er Abt der Abtei St. Otmarsberg, außerdem war er mehrere Jahre der Jugendbischof der Schweizer Bischofskonferenz.

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