'Man möchte fragen: Schämt Ihr Euch denn nicht?'

4. November 2022 in Deutschland


Der deutsche Gesundheitsminister Lauterbach musste diese Woche eingestehen, dass die KITA-Schließungen während der Corona-Zeit falsch waren. BILD-Zeitung übt scharfe Kritik, weil sich Merkel, Spahn, Söder und Lauterbach nicht entschuldigen möchten


Berlin (kath.net)
Die BILD-Zeitung übt scharfe Kritik an der deutschen Politik, nachdem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Mittwoch vor Journalisten erstmals eingestandt, dass während der Corona-Epidemie Kita-Schließungen unnötig waren. Damit stellt sich laut "BILD"-Kommentator Schupelius ausgerechnet der Mann, der wie kein anderer den Lockdown vorantrieb, der den Teufel an die Wand malte, der permanent darauf pochte, dass Kitas und Schulen geschlossen bleiben und spricht von einem Irrtum. Lauterbach bezog sich dabei auf eine aktuelle Studie, die vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) und dem Robert Koch-Institut (RKI) durchgeführt wurde, aus der hervorgeht, dass die Corona-Übertragungsrate bei den unter 5-Jährigen bei 9,6 Prozent lagen. Der Minister musste jetzt eingestehen, dass in Kitas man sich damit deutlich langsamer anstecken konnte als innerhalb der Familien und damit das Risiko zu Hause höher lag und nicht umgekehrt.

Die BILD verweist darauf, dass diese Erkenntnisse keineswegs neu gewesen seien sondern bereits im Juni 2020 in der sogenannten Heidelberg-Studie ein Thema war, bei dem klar festgestellt wurde, dass Kinder keine Treiber des Infektionsgeschehens gewesen seien. Auch eine Studie der Berliner Charité von Januar 2021 kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Zeitung erinnert dann daran, dass sowohl Alt-Kanzlerin Merkel, Gesundheitsminister Spahn, Kanzleramtschef Braun aber auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder führend bei der Forderung nach Schulschließungen waren. Lauterbach prophezeite laut BILD unermüdlich immer neue Corona-Katastrophen, die nie eintraten. "Man möchte fragen: Schämt Ihr Euch denn nicht?", schreibt Schipelius.

Lauterbach selbst meinte aber lapidar, dass er nichts von Schuldzuweisungen halte, auch von Merkel und Söder kam kein Bedauern. Inzwischen musste die deutsche Familienministerin Paus von den "Grünen" eingestehen, dass Kinder und Jugendliche oft weniger am Virus selbst, als an den Folgen der" Eindämmungsmaßnahmen" gelitten haben. Das psychische Wohlbefinden habe sich bei der Hälfte der Schüler in Deutschland in der Corona-Zeit deutlich verschlechtert, 2021 seien z.B. 40 Prozent mehr Kinder wegen Essstörungen in die Krankenhäuser eingeliefert worden als 2019.

Die BILD stellt dazu fest, dass auch die Schließung der Schulen nicht notwendig gewesen war und hier Millionen Kindern und Jugendlichen sinnlos schwerer Schaden zugefügt wurde. "Wie will die Regierung den geschädigten Kindern und Jugendlichen helfen, die durch falsche politische Entscheidungen in Depressionen gestürzt wurden? Antworten Sie uns, Herr Gesundheitsminister. Das ist Ihre verdammte Pflicht.", betont Schupelius.


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