Ex-Bild-Chef Reichelt: Springer wollte Corona-Berichterstattung im Sinne der Regierung

18. November 2022 in Deutschland


Friede Springer, die Verlagschefin von Springer, wollte in der Corona-Zeit von der BILD-Zeitung offensichtlich eine Berichterstattung, die wenig regierungskritisch ist.


Berlin (kath.net)

Friede Springer, die Verlagschefin von Springer, wollte in der Corona-Zeit von der BILD-Zeitung offensichtlich eine Berichterstattung, die wenig regierungskritisch ist. Dies geht aus einem Gespräch von Ex-Bild-Chef Julian Reichelt beim RBB-Talk-Format "Chez Krömer" hervor. Reichelt sagte bei der Sendung laut "Reitschuster" wörtlich: "Der Streit da ging um die Corona-Berichterstattung insgesamt, wo Friede Springer die Vorstellung hatte – und das mir gegenüber auch sehr deutlich gemacht hat – dass ‚Bild‘ in der beginnenden Corona-Krise, das war ganz zu Anfang, ab sofort unterstützend für die Bundesregierung und die Kanzlerin berichten sollte. Und das war nicht meine Auffassung von Journalismus."

Reichelt erzählte in dem Zusammenhang auch Brisantes über den deutschen Virologen Christian Drosten und einer seiner Studien, die offensichtlich falsch war: "Bei dieser Studie war herausgekommen, dass Kinder wahrscheinlich ansteckender sind als Erwachsene. Und diese Studie war Grundlage dafür, Kinder über Monate und Monate – ich bin übrigens extrem stolz auf diese Geschichte, um das vorwegzunehmen …" Diese Studie sei die Grundlage dafür gewesen, dass Politiker die Schulen zusperrten. "Wir hatten Informationen, die auch stimmen, dass die Studie falsch gerechnet war und eigentlich das Gegenteil rausgekommen war. Kinder sind nicht ansteckender als Erwachsene." Laut "Reitschuster" sitzt übrigens im Kuratorium der Friede-Springer-Stiftung mit Joachim Sauer der Ehemann der Ex-Kanzlerin.


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