23. November 2022 in Kommentar
Der "Kernbereich privater Lebensgestaltung unterliegt keinen rechtlichen Bewertungen" - Aja, hat die DBK aus den Missbrauchsfällen nichts gelernt? - Ein Kommentar von Roland Noé zum neuen "kirchen Arbeitsrecht" der DBK
München (kath.net/rn)
Callboys, Nutten und Drogenjunkies - Wie wärs mit einem (Neben)job in der „deutschen Kirche“? Ein Job bei der Caritas oder als Pastoralassistent oder als Religionslehrer gefällig? Sogar der Priesterberuf steht Ihnen offen, denn laut Beschluss der DBK dürfen jetzt ja alle mitmachen, was Jemand sonst so macht, soll fast völlig egal sein. Lesen Sie einfach das nach, was die DBK gestern ausgeschickt hat: "Damit einher geht eine weitere wichtige Botschaft der neuen Grundordnung: Der Kernbereich privater Lebensgestaltung unterliegt keinen rechtlichen Bewertungen und entzieht sich dem Zugriff des Dienstgebers. Diese rechtlich unantastbare Zone erfasst insbesondere das Beziehungsleben und die Intimsphäre.“ Man fragt sich in dem Zusammenhang: Hat man aus den Missbrauchsfällen der letzten Jahrzehnte in der deutschen Kirche gar nichts gelernt?
Stolz verkündete man gestern, dass jetzt eine Vielfalt in kirchlichen Einrichtungen als Bereicherung anerkannt werde. Alle können unabhängig von ihren konkreten Aufgaben, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrem Alter, ihrer Behinderung, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Identität und ihrer Lebensform „Repräsentanten der unbedingten Liebe Gottes“ und damit einer den Menschen dienenden Kirche sein. Sie müssen nur eine „positive Grundhaltung“ und „Offenheit gegenüber der Botschaft des Evangeliums“ mitbringen. Auf gut deutsch heißt das: Die Kirche gibt sich auf, Werte Ade und jeder darf sich bewerben.
Aja, es gibt übrigens doch einen wichtigen Grund, wenn man doch nicht mitmachen darf. Wenn man aus der Kirche „austritt“, was man ja nicht kann, wie jeder Theologe im Theologiestudium lernt und wie jeder Bischof wissen dürfte. Semel catholicus semper catholicus. Aber dieser „Austritt“ stört doch sehr, denn da geht es ja um das liebe Geld. Das ist die letzte rote Linie für die DBK und die letzte „große Sünde“, die nicht begangen werden darf. Pecunia non olet ("Geld stinkt nicht"), auch nicht in Deutschland.
Aber ein kleines Geheimnis sei den deutschen Bischöfen verraten: Mit so einem Schritt wird man den Untergang der „deutschen Kirche“ nicht aufhalten können sondern diesen nur mehr verwalten können. Eine Kirche, die die Werte aufgibt, wird keinen mehr interessieren und den Untergang zugehen.
Im Buch „Die Benedikt Option“ von Rod Dreher schreibt Erzbischof Georg Gänswein in seinem Vorwort „Doch wie wir inzwischen wissen, gibt es auch eine Ökumene der Not und der Verweltlichung und eine Ökumene des Unglaubens und der gemeinsamen Flucht vor Gott und aus der Kirche quer durch alle Konfessionen.“ – Die DBK besteht mit dem jüngsten Schritt diese These eindrücklich.
In dem Bestseller-Buch schreibt später Dreher: „Wenn die heutigen Kirchen das neue dunkle Zeitalter überleben wollen, müssen sie aufhören, „normal zu sein“. Wir werden eine tiefere Hingabe an unseren Glauben entwickeln müssen, und wir werden das in einer Weise tun müssen, die in den Augen der Zeitgenossen sonderbar erscheint. Indem wir die Vergangenheit neu entdecken, den Sinn für Liturgie und Askese zurückgewinnen, unser Leben auf die kirchliche Gemeinschaft ausrichten und die kirchliche Disziplin festigen, werden wir, mit Gottes Gnade, wieder zu den eigenartigen Leuten werden, die wir immer hätten sein sollen.“
P. S. Jesus sagte übrigens zur Ehebrecherin im Johannes-Evangelium "Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!" aber nicht "Mach so weiter und es ist alles kein Problem!"
BUCHTIPP:
Benedikt Option
Gebundenes Buch
15,50 Euro
400 Seiten
VIDEO-TIPP
Bischof Fulton Sheen - The Devil’s Greatest Trick - https://rumble.com/v1wnb6m-the-devils-greatest-trick-fulton-j.-sheen.html
Bischof Fulton Sheen - Hope for a wounded world - https://rumble.com/v1wnfk4-hope-for-a-wounded-world-bishop-fulton.j.sheen.html
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