Chile: Marienheiligtum erwartet am 8. Dezember eine Million Pilger

26. November 2022 in Aktuelles


Nach zwei Jahren Corona-Pause rechnen Behörden mit Ansturm im Wallfahrtsort Lo Vasquez am Mariä-Empfängnis-Fest.


Santiago de Chile (kath.net/ KAP)

Auf einen enormen Pilgeransturm nach zwei Jahren Corona-Pause stellt man sich derzeit im chilenischen Wallfahrtsort Lo Vasquez in der Ortschaft Casablanca ein. Zu Mariä Empfängnis (8. Dezember) kommen in das 70 Kilometer von der Hauptstadt Santiago entfernte Heiligtum jedes Jahr mehrere Hunderttausende Pilger. Nach 800.000 im Jahr 2019 und zwei wegen der Corona-Pandemie abgesagten Wallfahrten in den Jahren 2020 und 2021 erwarten die kirchlichen und staatlichen Behörden, dass heuer erstmals über eine Million Menschen an den Feiern teilnehmen werden, teilte die zuständige Diözese Valpariso jetzt mit.

Lo Vasquez hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zum Hauptort der Marienverehrung in Chile entwickelt, wiewohl die Jungfrau Maria in dem südamerikanischen Land in einer anderen Anrufung - als "Virgen del Carmen" mit dem Templo Votivo de Maipu in einem Außenbezirk Santiagos als zentrales Heiligtum - Nationalpatronin ist. Das Heiligtum von Lo Vasquez ist weit jüngeren Ursprungs. Es entstand, nachdem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Privatperson eine kleine Kapelle für ein Marienbild errichtete, die sich zum Anziehungspunkt vieler Pilger entwickelte. Mehrmals wurde die Kirche durch Erdbeben zerstört und jedes Mal in größerer Dimension wieder neu gebaut; die zentrale Marienstatue ist spanischen Ursprungs.

Viele Gläubige rechnen der Jungfrau Maria von Lo Vasquez die Erfüllung ihrer Wünsche zu, wovon eine Vielzahl von Danksagungstafeln zeugen. Ein Großteil der Pilger erreicht Lo Vasquez zu Fuß, manche sogar auf Knien. Ortsbischof Jorge Vega Velasco mahnte die Pilger bereits vorab, dargebrachte Opfer sollten "nicht in Schmerz, sondern in Nächstenliebe" bestehen.

Der erwartete Ansturm ist dermaßen groß, dass die direkt an der Kirche vorbeiführende Autobahn von Santiago nach Valparaiso rund um den 8. Dezember gesperrt wird. Bereits ab dem 6. Dezember gibt es im Stundentakt sogar zu den Nachtzeiten Heilige Messen. Ausgeprägt ist rund um das Fest, das inmitten des chilenischen Sommers fällt, auch der Wallfahrtstourismus.

Das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis am 8. Dezember gilt in Chile als eines der wichtigsten religiösen Feste in Chile und als landesweiter Feiertag. Bereits der dem Fest vorausgehende Monat November wird in vielen Pfarren und Gebetsgruppen als Marienmonat ("mes de Maria") mit zahlreichen religiösen Aktivitäten gestaltet.

 

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