Neapels Blutwunder soll Unesco-Kulturerbe werden

28. November 2022 in Chronik


Regelmäßige Verflüssigung der Blutreliquie des heiligen Januarius in der Kathedrale der süditalienischen Stadt ist seit dem Mittelalter belegt - Ausbleiben des Blutwunders gilt den Neapolitanern als schlechtes Omen.


Rom/Neapel (kath.net/ KAP)

Der Kult um den heiligen Januarius (San Gennaro) und das Blutwunder in Neapel sollen immaterielles Kulturerbe der Unesco werden. Am Samstag werden die beteiligten Institutionen um Neapels Kardinal Domenico Battaglia die Kandidatur offiziell bekanntgeben, berichtete die Zeitung "La Repubblica" am Freitag. Die Bewerbung an die Unesco trägt den Titel "Der Volkskult des heiligen Januarius in Neapel und in der Welt".

San Gennaro ist der Schutzpatron der süditalienischen Stadt am Vesuv. Sein Blutwunder zieht regelmäßig Tausende Touristen an. Dreimal im Jahr verflüssigt sich das in einer Glasampulle verehrte eingetrocknete Blut des Märtyrers: am 19. September, am Samstag vor dem ersten Mai-Sonntag, dem Fest der Übertragung der Reliquien nach Neapel, sowie am 16. Dezember, dem Gedenktag einer Warnung vor dem Vesuv-Ausbruch im Jahr 1631. Das Blutwunder ist seit dem Mittelalter belegt. Sein Ausbleiben gilt den Neapolitanern als schlechtes Omen.

Bischof Januarius wurde der Überlieferung nach zur Zeit der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian am 19. September 305 in Pozzuoli bei Neapel enthauptet. An diesem Tag das Fest des Schutzheiligen begangen.

 

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