16. Dezember 2022 in Aktuelles
Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz fassungslos über jüngste Welle an russischen Angriffen auf die zivile Infrastruktur der Ukraine - Durch diese Attacken werden gezielt Zivilisten in großer Zahl in unmittelbare Lebensgefahr gebracht"
Rom/Wien/Kiew/Moskau (Kath.net/KAP-ÖBK) Tief betroffen über die jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine vom Freitag hat sich Erzbischof Franz Lackner geäußert. Die österreichischen Bischöfe seien in Gedanken, mit dem Herzen und im Gebet bei der Not leidenden ukrainischen Bevölkerung, sagte der Bischofskonferenz-Vorsitzende am Freitag der Nachrichtenagentur Kathpress während des Ad-limina-Besuchs der Bischöfe in Rom. "Die Freude unseres Besuchs in der Ewigen Stadt, an den Gräbern der Apostel und bei unserem Heiligen Vater Franziskus wird heute überschattet durch die jüngste Welle an russischen Angriffen auf die zivile Infrastruktur der Ukraine", sagte der Salzburger Erzbischof.
Mitten im Winter fehle nun ganzen Städten in der Ukraine der Strom. Die Züge stünden still. "Durch diese Attacken werden gezielt Zivilisten in großer Zahl in unmittelbare Lebensgefahr gebracht und so als militärische und politische Druckmittel missbraucht. Kinder, Alte, Kranke und Verletzte ohne Unterschied", zeigte sich der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz fassungslos.
Wörtlich hielt Erzbischof Lackner fest: "Unsere Verbundenheit mit der Ukraine und mit allen unter dem Krieg Leidenden ist nicht nur aus der Geschichte Österreichs begründet, sondern ganz allgemein und universell auch aus der Menschlichkeit des Hier und Jetzt." Der innigste Ruf der Bischöfe an die Verantwortlichen, vor allem in Russland, sei daher: "Beendet diesen Wahnsinn, beendet dieses entsetzliche Sterben und diese Zerstörung."
Und im Blick auf das nahe Weihnachtsfest fügte Lackner hinzu: "Der Fürst des Friedens kommt - soll er mit Tod und Verderben und Mord begrüßt werden? Kann, ja, darf das Weihnachten sein?" Für Christen sei die Antwort klar: "Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens."
Christus habe den Menschen Frieden hinterlassen, erinnerte Lackner: "Wir müssen uns dessen immer wieder aufs Neue würdig erweisen. Alle Gläubigen in Österreichs und alle, die diese Worte lesen, bitten wir daher: Schließt euch unserem fortwährenden Gebet um Frieden an! Tut, was ihr könnt, um diesen Frieden auch auf Erden Wirklichkeit werden zu lassen. Der Herr ist nahe, seien wir achtsam und bereit für seine Ankunft."
Der Salzburger Erzbischof äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress unmittelbar nach den Begegnungen der österreichischen Bischöfe mit Papst Franziskus und den Verantwortlichen im vatikanischen Staatssekretariat im Rahmen ihres dieswöchigen Ad-limina-Besuchs im Rom. Die fünftägige Rom-Visite der Mitglieder der Bischofskonferenz geht am Freitag zu Ende.
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