Dem richtigen Stern folgen: Dem Stern von Bethlehem

24. Dezember 2022 in Interview


Zu Weihnachten erscheint die neue Dokumentation „Das Vermächtnis der Weisen: Die Heiligen Drei Könige und ihre wahre Geschichte“. kath.net spricht mit dem Urheber der Dokumentation, Priester Dr. Alexander Krylov/Köln. Interview von Petra Lorleberg


Köln (kath.net/pl) Es gibt immer viel positive Resonanz, wenn der Kölner Priester Dr. Alexander Krylov (siehe Link) ein Buch schreibt oder ein neues Video veröffentlicht. Es scheint, dass er der Welt einiges zu bieten hat und die Menschen sich gerne für seine Meinung interessieren. Kurz vor Weihnachten erschien bei YouTube seine neue 70 Minuten lange Dokumentation über die Heiligen Drei Könige (Video: siehe unten). Darüber sprechen wir mit ihm heute.

kath.net: Ihre Dokumentation heißt: „Das Vermächtnis der Weisen“. Gibt es ein Vermächtnis? Was hat Sie motiviert diese neue Dokumentation zu drehen?

Prof. Alexander Krylov: Wenn wir Dokumentationen der großen TV-Sender zu christlichen Themen sehen, merken wir, dass da viel spekuliert, aber das Wichtigste oft gar nicht erwähnt wird. Gerade jetzt in der Advents- und Weihnachtszeit sitzen viele Menschen vom Fernseher und werden oft mit sinnlosen Informationen überflutet. Mit dieser neuen Dokumentation möchte ich gerne den suchenden Christen in dieser festlichen Zeit einen schönen Abend schenken. Die zahlreichen Experten, die im Film zu Wort kommen, helfen mir die Botschaft des Evangeliums zu entfalten und weiterzugeben. Es werden hier zwar auch viele Legenden und Geschichten erzählt, die amüsant sind und neugierig machen, sie stehen aber nicht im Vordergrund. Es gibt kein Testament, dass uns die Heiligen Drei Könige hinterlassen haben. Die orthodoxen Mönche verehren die Geschenke der Weisen. Aber auch diese Geschenke ist kein Vermächtnis.

Der Kölner Dompropst Msgr. Guido Assmann sagt im Film, dass wir aufgerufen sind nicht die Heiligen Drei Könige zu finden, sondern mit ihnen zusammen zu Christus zu gelangen. Genau das ist das Vermächtnis dieser Heiligen.

kath.net: Über die Heiligen Drei Könige ist aus dem Evangelium nur wenig zu erfahren, dennoch gibt es zahlreiche Berichte, die sich mit ihnen beschäftigen. Warum faszinieren sie die Menschen?

Prof. Krylov: Wenn wir verschiedene Quellen über die Heiligen Drei Könige zusammenfassen, merken wir, dass diese drei die ganze Menschheit repräsentieren. Jeder kann in ihnen einen Verbündeten finden. Sie vertreten verschiedene Generationen, Welten und Nationen, sie stehen für die Suchenden und Wandernden, für Heiden, Agnostiker und Gläubige, sie stehen für diejenigen, die eine große Umkehr machten und heilig geworden sind. Prof. Schlögl zitiert in diesem Film Papst Benedikt XVI. und sagt zusammengefasst, dass man diese Sterndeuter als Naturwissenschaftler beschreiben kann. Sie erforschen die Schöpfung, sie sind vom Wissen der Welt fasziniert. Sie erfahren, dass es etwas Größeres gibt, was alle ihre Vorstellungen übertrifft. So stehen sie für die heutigen Menschen, die viel wissen und die versuchen, die Welt rational zu erklären und doch immer wieder feststellen müssen, dass sie an die Grenze ihres Wissens kommen und es etwas Größeres gibt.

kath.net: Wie arbeitet man an einer solchen Dokumentation? Was passiert hinter der Kulisse?

Prof. Krylov: Die großen TV-Sender arbeiten selbstverständlich anders. Wenn ich im Zug sitze oder im Urlaub bin, sammle ich schon die ersten Gedanken. Dann versuche ich, passende Gesprächspartner zu finden und sie von meiner Idee zu überzeugen. Da ich für die Interviews nur an terminfreien Montagen Zeit finde, kann so ein Projekt mehrere Monate dauern. Die entstehenden Gespräche sind auch für mich sehr bereichernd.

Die neue Dokumentation führte mich z. B. in ein Observatorium, wo ich einen Professor für Astrophysik mit Fragen über Gott und die Welt konfrontieren durfte.

Für diese Dokumentation habe ich auch meine Aufnahmen aus früheren Reisen, wie in das Heilige Land, auf den Berg Athos, in die Wüste oder nach Italien verwendet.

Ich arbeite immer noch mit einer kleinen Amateurkamera und ganz einfachem Mikrofon. Das zeigt sich einerseits leider in der technischen Qualität der Aufnahmen, aber andererseits, dass ich auf den Inhalt fokussiert bin.

kath.net: Ihre Dokumentation über Papst Benedikt (siehe Link) war ein großer Erfolg und läuft jetzt sogar im Fernsehen. Was haben Sie noch geplant?

Prof. Krylov: Ich habe mich sehr gefreut, dass so viele Menschen mein Video „Die unbekannten Jahre“ gesehen und positiv kommentiert haben. Besonders schön war für mich, aus dem Brief des emeritierten Papstes zu erfahren, dass dieses Video ihm eine große Freude bereitete.

Die Reaktion der Menschen hat mich motiviert, weiterzumachen. Neue Ideen habe ich schon. Wann etwas Neues kommt und wie viel Zeit ich dafür brauchen werde, kann ich jetzt nicht sagen. An erster Stelle steht für mich die pastorale Arbeit, die Firmvorbereitung und die Gemeinde.

kath.net: Was wünschen Sie unseren kath.net-Lesern zu Weihnachten?

Prof. Krylov: Es wird an Weihnachten groß über die Liebe gesprochen und doch wird vergessen, diese Liebe gerade den Menschen zu schenken, die mit uns tagtäglich zusammen sind. Es wird an diesen Tagen viel über das Licht und die Wärme gepredigt und zugleich werden in vielen Kirchen als besonderes Zeichen, die Wärme und die Beleuchtung abgeschaltet. Es wird die Toleranz verkündet und gleichzeitig die andere Meinung intolerant behandelt.

So wünsche ich uns allen, dass wir trotz aller unterschiedlicher Meinungen respektvoll miteinander umgehen, dass wir die wahren Zeichen für die wahre Botschaft setzen und dass wir die christliche Liebe an allen Tagen unseres Daseins leben, an guten und schlechten, an Weihnachten und an den Werktagen. Ich wünsche uns allen, dass wir dem richtigen Stern folgen.

Hintergrund: Das Vermächtnis der Weisen: Die Heiligen Drei Könige und ihre wahre Geschichte. Eine Dokumentation von Alexander Krylov  

Faszinierende Geschichten und Legenden erzählen uns über den Weg und das Vermächtnis der Heiligen Drei Könige. Diese Dokumentation ist eine weite Reise durch Raum und Zeit, um sie besser kennenzulernen. Wir besuchen das alte Palästina, wir wandern durch die Wüste, gehen über Jerusalem nach Bethlehem. Wir reisen von Bethlehem nach Konstantinopel, nach Mailand, in die Mönchsrepublik auf dem Berg Athos und schließlich treffen wir unsere drei heiligen Pilger in Köln, wo seit 1164 ihr Gebeine aufbewahrt werden.

Wer waren diese drei Magier wirklich? Wie können wir uns ihre Reise nach Bethlehem vorstellen? Was passierte mit den Gaben, die sie dem neugeborenen König brachten? Was sagt die moderne Wissenschaft über den Weihnachtsstern und warum die Heiligen Drei Könige seit 2000 Jahren immer noch unterwegs sind? Diese und weitere Fragen versuchen wir in dieser Dokumentation mit der Hilfe von zahlreichen Experten zu beantworten.  

Konzept, Texte, Video, Schnitt: Dr. Alexander Krylov

Mit Beiträgen von:

Msgr. Guido Assmann, Kölner Dompropst und Generalvikar

Dr. Dominikus Schwaderlapp, Weihbischof von Köln

Prof. Dr. theol. Manuel Schlögl

Prof. Dr. Wilhelm Seggewiß, em. Leiter des Observatoriums Hoher List, Außenstelle der Sternwarte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Dr. Michael Geffert, Astronom, em. Akademischer Oberrat am Argelander-Institut für Astronomie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Prof. Dr. theol. Peter Schallenberg

Maria Elisabeth Schmidt, katholische Publizistin

Matthias Deml M. A., Kunsthistoriker, Dombauhütte Kölner Dom

Natale Puleo, Präsident des Dreikönigverein in Mailand

Die Dokumentation „Das Vermächtnis der Weisen: Die Heiligen Drei Könige und ihre wahre Geschichte“ können Sie in voller Länge (71 Minuten) unter diesem Link sehen:


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