Päpstliche Universität trennt sich von Pater Rupnik

14. Jänner 2023 in Aktuelles


Reaktion auf bekannt gewordene Vorwürfe von Ordensfrauen gegen den international bekannten Jesuitenpater und Mosaikkünstler.


Rom/Ljubljana (kath.net/ KAP)

Die renommierte Päpstliche Universität "Gregoriana" in Rom hat sich von dem international bekannten Jesuitenpater und Mosaikkünstler Marko Rupnik (68) getrennt. Der aus Slowenien stammende Ordensmann stand im Dezember im Mittelpunkt von italienischen Medienberichten über angebliche sexuelle Ausnutzung mehrerer Ordensfrauen. Laut einer internen Mitteilung darf er an der von Jesuiten geleiteten Universität nicht mehr lehren und keine wissenschaftlichen Arbeiten mehr begleiten.

Rupnik wird jedoch im Päpstlichen Jahrbuch weiterhin als "Consultor" von drei vatikanischen Behörden aufgeführt. Am Tag vor dem Heiligen Abend hatte die Diözese Rom Überprüfungen und mögliche disziplinarische Schritte gegen Rupnik angekündigt. Dessen Mosaikwerkstatt, das "Centro Aletti" ist in der Diözese Rom angesiedelt. Die Werkstatt Rupniks hat Mosaiken für weltweit 150 Kirchen gestaltet.

Mehrere Ordensfrauen aus Slowenien werfen Rupnik geistlichen und sexuellen Missbrauch vor. Die Vorfälle sollen sich vor rund 30 Jahren ereignet haben. Rupnik war damals Betreuer einer geistlichen Gemeinschaft von Frauen in Slowenien. Seit 1993 lebt der Jesuit in Rom. In dem Fall gibt es massive Vorwürfe hinsichtlich eines unzureichenden Umgangs verschiedener kirchlicher Stellen in Jesuitenorden, Vatikan und Diözese Rom mit Hinweisen auf die Rupnik vorgeworfenen Taten.

In Slowenien bat die dortige Jesuitenprovinz zuletzt am 6. Jänner die Betroffenen um Vergebung und erklärte, dass man ihren Vorwürfen gegen Rupnik glaube. Die Missbrauchsvorwürfe "haben uns tief erschüttert", schrieben die Jesuiten in einer auf dem Portal "jezuiti.si" abrufbaren Stellungnahme. "Wir glauben an die Aufrichtigkeit der Ordensschwestern und anderer Opfer, die über ihr Leid und andere Umstände des emotionalen, sexuellen und spirituellen Missbrauchs durch unseren Bruder gesprochen haben."

Man akzeptiere und verstehe "voll und ganz die Empörung, den Zorn und die Enttäuschung der Opfer und ihrer Angehörigen", so die Jesuiten. Es sei "offensichtlich, dass wir als Provinz in der Vergangenheit nicht wussten, wie man den Opfern zuhört und geeignete Maßnahmen ergreift, um die Probleme zu klären und dem Leiden ein Ende zu setzen".

 

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