Kardinal Ouellet verlässt Schlüsselposition im Vatikan

30. Jänner 2023 in Weltkirche


Papst nimmt altersbedingten Amtsverzicht des kanadischen Kardinals als Präfekt des Bischofsdikasterium an - Nachfolger wird der frühere Augustiner-Generalprior Robert Francis Prevost, der zuletzt Bischof in Peru war


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Leiter der einflussreichen Bischofsbehörde im Vatikan, Kardinal Marc Ouellet, ist von Papst Franziskus in den Ruhestand entlassen worden. Am Montag nahm er den aus Altersgründen angebotenen Amtsverzicht des 78-Jährigen an. Zum Nachfolger ernannte Franziskus den 67-jährigen US-amerikanischen Ordensmann Robert Francis Prevost. Dieser war bislang Bischof der peruanischen Diözese Chiclayo; von April 2020 bis Mai 2021 diente er in der verwaisten Diözese Callao, ebenfalls in Peru, als Krisenmanager. Von 2001 bis 2013 war Prevost Generalprior des weltweiten Augustinerordens.

Der neue Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe erhält laut Vatikanmitteilung den Titel eines Erzbischofs und wird seine neue Aufgabe am 12. April antreten. Schon seit November 2021 gehörte Prevost als Mitglied dem Bischofsdikasterium an. Der jeweilige Präfekt der Bischofsbehörde hat eine der wichtigsten Positionen in der römischen Kurie inne, vor allem wegen der Zuständigkeiten für die Verfahren von Bischofsernennungen und disziplinarrechtliche Angelegenheiten.

Wie sein Vorgänger Ouellet übernimmt der neue Präfekt Prevost auch das Spitzenamt als Präsident der Päpstlichen Lateinamerikakommission. Der Kanadier Ouellet leitete seit 2010 die vatikanische Behörde für Bischöfe. Zuvor war er von 2002 an Erzbischof in seiner kanadischen Heimatdiözese Quebec. 2003 wurde er zum Kardinal erhoben. An der römischen Kurie war Ouellet, der Mitglied der Kongregation der Sulpizianer ist, zwischen 2001 und 2002 Sekretär des Rates für die Einheit der Christen. Nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 galt Ouellet bei etlichen Beobachtern als einer der möglichen Favoriten für die Wahl des nächsten Papstes.

 

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