„Ja, auf der Gefühlsebene ist es wirklich schwer, aber wenn das das Kreuz ist, das ich tragen soll…“

24. Februar 2023 in Prolife


USA: Katholikin Nicole LeBlanc ist mit siamesischen Zwillingen schwanger – Lebenserwartung nach der Geburt wird auf höchstens Minuten bis Tage geschätzt – Sie beendet das Leben ihrer Babys ganz bewusst nicht durch Abtreibung - Von Petra Lorleberg


Detroit (kath.net/pl) „Ich bin mit Zwillingen schwanger. Meine Zwillinge sind zusammengewachsen und teilen sich ein einziges Herz und lebenswichtige Organe. Es besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt und es gibt nichts, was getan werden kann, außer abzuwarten. Bitte betet für mich.“ Mit diesen Zeilen gibt die US-amerikanische Katholikin Nicole LeBlanc auf Twitter ihre Schwangerschaft bekannt. „Ja, auf der Gefühlsebene ist es wirklich schwer, Babys in meinem Bauch zu tragen, die hier facto im Sterbehospiz sind. Doch wenn dies mein Kreuz ist, das ich tragen soll, dann ist das so. Sie haben keine Schmerzen, alles, was sie erleben, ist die Umarmung ihrer Schwester und die Liebe, die mein Mann und ich für sie hegen.“ Auf Twitter schildert sie: „Ich möchte nicht lügen: Anfangs war die Diagnose der beiden sehr schwierig [für uns]. Doch dann legte ich dem Herrn die beiden Babies in die Hände und bat Ihn: Nicht mein, sondern Sein Wille möge geschehen.“ Gleichzeitig bittet die Mutter auf Twitter natürlich um das Gebet für ihre Kinder. Auf der Website ihres Geschäftes (das Ehepaar betreibt ein Geschäft zur Geräuschdämmung von PKW-Motoren) schreiben die beiden Eltern: „Wir planen keine Babyparty, sondern eher eine Beerdigung“. Die Eltern hoffen sehr, dass die beiden Mädchen lebend geboren werden, damit sie getauft werden können.

Eine Abtreibung war ihr möglicherweise ärztlicherseits nahegelegt worden und in diesem Fall wegen der Extremlage wäre auch wenig gesetzlicher Schutz für die Kinder vorhanden. Dennoch kommt es für die praktizierende Katholikin nicht in Frage, das knapp bemessene Leben der beiden Mädchen künstlich und vorschnell zu beenden. Vor der weltgrößten Prolife-Kundgebung in Washington D.C. im Januar setzt sie sich im Tweet unter dem Hashtag #WhyWeMarch [„Warum wir die Prolife-Kundgebung mitgehen“] damit auch öffentlich auseinander: „Meine ungeborenen Babys LEBEN. Sie sind miteinander verwachsen und teilen ein Herz und eine Leber. Ich werde meine Babys nicht brutal durch Abtreibung ermorden. Gott wird entscheiden, wann der Zeitpunkt für ihre Entbindung ist und wann für sie die Zeit gekommen ist, in ihr ewiges Zuhause zu gehen.“ „Auch wenn man weiß, dass das eigene Baby/die eigenen Babys schon im Mutterleib eine lebensbegrenzende Diagnose hat, ist immer noch kein zu 100 % ausreichender Grund für eine Abtreibung.“ In einem anderen Tweet schreibt sie: „Ich werde nie Mütter verstehen, die sich pro Abtreibung engagieren.“

Die beiden Mädchen sind aktuell in ihrer Größe für die 20. Schwangerschaftswoche nach ärztlichem Befund normal entwickelt und noch nicht entwicklungsverzögert. Herzspezialisten stellten anhand von Ultraschallaufnahmen die Diagnose, dass sich die beiden Kinder ein einziges Herz teilen, eine große Aorta geht zum einen Baby, eine kleinere Aorta zum anderen. Das Herz ist fehlerhaft entwickelt, so dass man die Kinder auch nicht nachgeburtlich voneinander trennen kann mit der Hoffnung, dass damit wenigstens eines von zweien überlebt. Außerdem ist nur eine einzelne Leber vorhanden, und die Babys teilen sich auch eine einzige Nabelschnur. „Doch meine Kleinen sind Kämpferinnen, und ich bin so gesegnet, dass ich [wenigstens] diese Zeit mit ihnen habe. Ich bin wirklich gesegnet.“

Trotz der massiven Sorgen bei dieser ersten Schwangerschaft wünscht sich das Paar weitere Kinder und denkt dabei keineswegs an eine kleinere Zahl.

Nicole LeBlanc erhält auf Twitter viel Ermutigung, Zuspruch, Dankbarkeit und eine regelrechte Welle an Gebetszusagen. Eine Twitterantwort ist besonders ungewöhnlich: „Ich bin nicht katholisch“, schreibt ihr ein Mann, der sich als konservativer Christ bezeichnet, „aber ich werde für Ihre Babys den Rosenkranz beten“. Er schickt als Gruß einen Segenswunsch von seiner ganzen eigenen Familie.

Das junge Ehepaar LeBlanc hat das Geschäft für Automotoren-Geräuschdämmung von Nicoles Vater übernommen. Gonzalo Duque sei „ein außergewöhnlicher Ehemann und Vater“ und ein treuer Familienmensch gewesen, kann man auf der Website des Geschäftes nachlesen. „Er war ein wunderbarer Katholik und liebte Jesus und die Gottesmutter.“

Ultraschallfoto dieser beiden Zwillingsmädchen (c) Nicole LeBlanc/Twitter/Screenshot


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