13. März 2023 in Kommentar
Der Geruch von Häresie und Apostasie haftet an jedem der Frankfurter Papiere. Zusätzlich wurden reichlich Nebelkerzen geworfen, die einen Verbleib in der Einheit simulieren sollen. Der Montagskick von Peter Winnemöller
Linz (kath.net)
Es ist geschehen. Die fünfte und vorletzte Synodalversammlung des Synodalen Weges von DBK und „ZdK“ hat Schritte unternommen, die Spaltung innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland massiv zu vertiefen. Es wurden Texte angenommen, die eindeutig gegen weltkirchliche Festlegungen von hoher Verbindlichkeit stehen. Der Geruch von Häresie und Apostasie haftet an jedem der Frankfurter Papiere. Zusätzlich wurden reichlich Nebelkerzen geworfen, die einen Verbleib in der Einheit simulieren sollen. So sprach man sich für den in mehreren theologischen Gutachten bereits abgelehnten Diakonat der Frau aus. Aber man fragt ja nur in Rom. Das Ziel ist natürlich das Bischofsamt. Jeder der etwas anderes sagt, lügt. Wer etwas anderes glaubt, ist naiv. Sakramente – z.B. die Taufe oder die Trauassistenz – sollen „Lai*innen“ anvertraut werden. Wir gehen dann einer Zweiklassentaufe entgegen. Die besser gestellten Kinder, deren Eltern Geld oder Beziehungen haben, werden vom Priester getauft. Wer etwas anderes annimmt, ist mehr als nur naiv. Man rechne mal die Anzahl der Taufen gegen die Anzahl der am Ort tätigen Priester.
Es wurden Segnungen für alle Paare eingeführt, die nicht heiraten können oder dürfen. In mehreren Fällen hat sich die Universalkirche dazu klar geäußert. Was kümmert es die deutschen Funktionäre. Das Ziel ist die kirchliche Ehe für alle. Jeder, der etwas anderes behauptet, lügt. Wer etwas anderes glaubt, ist naiv. Die Genderagenda ist in die deutschkatholische Kirchenlehre aufgenommen worden. Kritiker dieser umstrittenen Ideologie werden als politisch rechts geframt und der Kontaktschuld bezichtigt, weil auch radikale das sagen. Man bleibt jedoch die moraltheologische Begründung schuldig, warum eine Wahrheit zur Lüge wird, wenn sie der Falsche oder die falsche politische Gruppe ausspricht. Der Papst bezeichnet Gendermainstreaming schon mal als dämonisch. Sicher ist der Papst politisch ganz weit rechts.
Drei Tage lang haben sich in Frankfurt Laienfunktionäre und Bischöfe ein beeindruckendes, zuweilen tränenreiches Schaulaufen geliefert, an dessen Ende nichts weniger als der theologische und spirituelle Bankrott großer Teile der katholischen Kirche in Deutschland steht. Nun muss sich jeder Bischof selber fragen, ob und wie er sein Abstimmungsverhalten vor seinem Herrn rechtfertigen kann. Dabei kann kein Laie helfen. Vielleicht hilft den Bischöfen bei der Reflexion ihres Abstimmungsverhaltens, dass der von ihnen gewählte Sprecher ihrer Konferenz Opposition zu den teils apostatischen und häretischen Beschlüssen der Synodalversammlung dämonisierte und pathologisierte. Er behauptete Widerstände gegen die Beschlüsse seien eine Reaktion auf die „Geistkraft“. Mit diesem Wort, so jedenfalls wird behauptet, umschreibt man in deutschsynodalen Kreisen den Heiligen Geist. Wer dem Heiligen Geist widersagt, ist natürlich diabolisch. Eine andere Aussage des Vorsitzenden lautete, Probleme mit den Beschlüssen zu haben, habe psychologische Ursachen. Mithin ist es pathologisch, die Häresien des Synodalen Weges abzulehnen. Mehr muss man dazu nicht wissen. Ein Blick in Geschichtsbücher zeigt, wer für solche Methoden Vorbild ist.
Jetzt fragt man sich als gläubiger Katholik, der vor diesem Scherbenhaufen der kirchlichen Lehre steht, was räumt man zuerst auf. Gibt es eine Reihung, welcher Beschluss der Schlimmste ist. Ich glaube das nicht, denn eine Hierarchie der Häresien wäre zumindest eine temporäre Teillegitimation oder -akzeptanz dessen, was in Frankfurt geschehen ist. Es gilt dem gesamten Geschehen des sogenannten Synodalen Weges von DBK und „ZdK“ jegliche Legitimation abzusprechen. Rein formalrechtlich ist der Synodale Weg ein völlig unverbindliches Gesprächsforum. Wer sich die verabschiedeten Texte ansieht, wird auch darin kaum direkt verbindliche Entscheidungen antreffen. Wo hat man eine Sache beschlossen, sie umzusetzen? Wo hat man eine Kommission eingerichtet? Wo hat man eine Anfrage, eine Bitte oder eine Forderung an Rom formuliert? Dennoch beanspruchen die handelnden Personen – mehrfach wurde die Vollversammlung des Synodalen Weges „der Souverän“ genannt - absoluten Gehorsam. Also hat gefälligst alles, was beschlossen wurde zu geschehen. Der Druck auf die Bischöfe wird in den nächsten Monaten enorm anwachsen, gefälligst zu parieren.
Schon bei der jüngsten Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hatte der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, eindeutige Pflöcke eingeschlagen und deutlich gesagt, dass er im Auftrag des Heiligen Vaters spricht. Der Ad- limina – Besuch der deutschen Bischöfe und ein weiterer Brief von drei Kardinälen, ebenfalls im Auftrag und mit inhaltlicher Billigung des Papstes waren nicht weniger deutlich. Der Synodale Weg hat alle gesteckten Grenzen nicht nur überschritten, sondern schlicht über den Haufen gerannt. Selbst gegen eindeutige und ohne jeden inhaltlichen Zweifel ausgesprochene Verbote, wie der Errichtung sogenannter Synodaler Räte wurde verstoßen. Zwar hat man angesichts der Gefahr des Scheiterns die diözesanen und pfarrlichen Räte an den umstrittenen Synodalen Ausschuss überwiesen, doch auch das ist nur erneut eine schismatische Nebelkerze. Der Synodale Ausschuss hat weder Satzung noch Geschäftsordnung. Ob sich das deutschsynodale Funktionärswesen noch einmal auf eine bischöfliche Sperrminorität einlassen wird, darf stark bezweifelt werden. Es war ohnehin nutzlos, denn die Bischöfe haben ganz brav abgestimmt, wie man es von ihnen erwartet hat.
Angesichts des ekklesialen Schutthaufens, den der Synodale Weg von DBK und „ZdK“ nach der letzten Versammlung hinterlassen hat, bleibt eigentlich nur noch der Blick nach Rom. Dort allerdings ist man mit einer Weltsynode beschäftigt, in die deutschsynodale ihre Themen implantieren wollen. Bislang sieht es nicht so aus, als könnte es nicht gelingen. Doch vor der Gefahr ist zu warnen und auch die verantwortlichen Kardinäle Grech und Hollerich scheinen – hoffentlich - langsam aufzuwachen und zu merken, welche Kuckuckseier man ihnen ins Nest legen will.
Es bleibt dem einzelnen, den Familien, den Gruppen schlimmstenfalls nur die Suche nach der katholischen Nische, in der man überwintern kann. Das kann eine Pfarrei sein, das kann ein Kloster sein, es kann auch eine private Kapelle im Keller oder auf dem Dachboden sein. Nicht zum ersten Mal in der Geschichte musste die Kirche in der Nische überwintern. Der Kirche ist Bestand verheißen. Dem zeitgeistigen Konstrukt, das in Frankfurt errichtet wurde, hingegen nicht. Man vermeide bitte die Rede vom Schisma. Erst wenn der Papst gesagt hat, dass es ein Schisma gibt, gibt es eins. Wir sind in einem unklaren Zustand, der sicher unangenehm ist. Doch man sollte nie vergessen: Ein Schisma kann man nicht heilen. Der jetzige Zustand birgt – aller Düsternis zum Trotz - immerhin noch eine kleine Hoffnung auf Heilung.
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