"Diktator in uns war stark"

18. März 2023 in Deutschland


Ein "Spiegel“-Reporter kritisiert jetzt das eigenen Magazin wegen der "Corona-"Berichterstattung. Man habe gewusst, dass einige Coronamaßnahmen "fragwürdig, unsinnig" und auch "rechtswidrig" waren


Berlin (kath.net)

"Spiegel“-Journalist Alexander Neubacher hat in einem Beitrag deutliche Kritik an der medialen Berichterstattung im Umfeld der Corona-Berichterstattung geübt. Dies berichtet die "Bild".  Neubacher schreibt dazu, dass man gewusst hatte, dass einige Coronamaßnahmen "fragwürdig" und "unsinnig" aber auch "rechtswidrig" gewesen seien. Ihn störe besonders, dass in einer angeblich liberalen Gesellschaft die Freiheitsrechte so leicht suspendiert wurden.  "Zu wenige widersprachen, als die Politik vor drei Jahren erstmals Schulschließungen anordnete und dann über Monate immer wieder verlängerte", so der „Spiegel“-Journalist. Der Autor kritisierte in dem Zusammenhang das Schweigen des Bundesverfassungsgerichts, der Nationalen Akademie der Wissenschaften sowie den Deutschen Ethikrat, aber auch sein eigenes Blatt. Dies sei ein "Riesenversäumnis" gewesen. "Und wir Medien, auch wir beim Spiegel, die wir uns gern als vierte Gewalt betrachten? Ich fürchte, der Diktator in uns war ziemlich stark", übte der Journalist Selbstkritik. Neubauer gehörte aber auch zu den Journalisten, die bereits 2021 Kritik an den Covid-Maßnahmen geübt hatten. Im Januar 2021 schrieb er im "Spiegel": "Ich weiß nicht, was mir inzwischen mehr Sorgen macht: das Virus – oder der Diktator in uns."


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