18. März 2023 in Chronik
Nichts Neues unter der Sonne – Papst Pius X.: „Wir sind der Meinung, dass sich viele aus der katholischen Welt der Laien und – noch viel schlimmer – sogar aus den Reihen des Klerus … als Reformatoren der Kirche aufspielen“
Vatikan (kath.net) Was wir gerade im deutschen "Synodalen Weg" erleben, hat eine lange Vorgeschichte. Vor 116 Jahren analysierte Papst Pius X. den Liberalismus seiner Zeit. Seine Worte treffen derart die Gegenwart, dass sie atemlos machen. Als wäre dieser Papst heute dabei gewesen. Aber nein, es war bereits vor 116 Jahren so. Nur: damals kämpfte ein Papst dagegen an.
„Wir sind der Meinung, dass sich viele aus der katholischen Welt der Laien und – noch viel schlimmer – sogar aus den Reihen des Klerus, die sich unter dem Deckmantel der Liebe zur Kirche verstecken, ohne Grundlage einer soliden Philosophie und Theologie, vergiftet durch falsche Lehren … und jede Bescheidenheit beiseite rückend als Reformatoren der Kirche aufspielen. Kühn versammeln sie sich in ihren Reihen, greifen das Heiligste des Werkes Christi an und verschonen dabei nicht einmal die göttliche Person des Erlösers selbst, den sie mit blasphemischer Frechheit zu einem armseligen Menschen herabwürdigen. …
Es entspricht absolut der Wahrheit, dass sie schlimmer sind als alle anderen Feinde der Kirche. Wie bereits erwähnt, schmieden sie ihre Pläne, die Kirche ins Verderben zu stürzen, nicht nur außerhalb, sondern auch im Inneren der Kirche. Im Blute der Kirche, in ihrem tiefsten Inneren, hat sich diese Gefahr festgesetzt. Deshalb wird ein Schaden für die Kirche umso sicherer, je genauer sie die Kirche kennen. Dazu kommt noch, dass sie nicht nur an die Äste und Zweige, sondern tief an die Wurzel ihre Hand legen: an den Glauben und an die tiefsten Fasern des Glaubens.“
Aus: Papst Pius X., Pascendi Dominici gregis (8.9.1907)
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