22. März 2023 in Buchtipp
„Was Sie über den Klimawandel wissen sollten. Unerwünschte Wahrheiten.“ In einem Buch der Klimaexperten Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning finden Sie erstaunliche Antworten, die Klimapaniker verunsichern könnten - Ein Buchtipp von Roland Noé
Linz (kath.net/rn)
„Was Sie über den Klimawandel wissen sollten. Unerwünschte Wahrheiten.“ So nennt sich das Buch vom ehemaligen Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt. Der Klimawissenschaftler beschäftigte sich intensiv mit der mittelalterlichen Warmzeit und war bis 2012 Vorstand für erneuerbare Energien in verschiedenen Unternehmen. Sein Co-Autor ist mit Sebastian Lüning ein Geowissenschaftler, der offizieller Gutachter an den bekannten IPCC-Berichten zum 1,5 Grad-Ziel sowie beim 6. Klimazustandsbericht war.
Beide betonen im Vorwort, dass die Erwärmung der Erde real sei, doch dass die stärkste Erwärmung seit der letzten großen Eiszeit im „Holozänene Thermischen Maximum“ HTM) vor etwa 8500 – 5500 Jahren stattfand. Zu der Zeit wurde das moderne Wärmeniveau um bis zu 3 °C übertroffen. Diese Warmphase endete ca. 3500 v. Chr. Danach kühlte sich das Klima langsam, aber stetig ab. Laut den Wissenschaftlern gibt es charakteristische Warm-Kalt-Zyklen im Jahrtausend-Takt. Dazu gehört die Mittelalterliche Wärmeperiode (MWP) von 800-1300 n. Ch. Und die „Kleine Eiszeit“ zwischen 1300-1850 n. Christus.
Beide kritisieren, dass der sogenannte Weltklimarat ein notorisches Desinteresse an diesem Thema zeige, obwohl aktiv zahlreiche Forscher dazu forschen. „Es ist klar, dass die natürliche Milleniums-Klimazyklik die monokausale IPCC-Sichtweise in Frage stellen würde.“
Die Klimaprognosen bis zum Jahr 2100 seien laut den Wissenschaftlern rein theoretische Klimasimulationen, in denen der Einfluss von natürlichen Faktoren nicht berücksichtigt werden. So sei klar, dass der Auslöser von MWP und der „Kleinen Eiszeit“ nur natürliche Faktoren waren. „Vielleicht wird sich irgendwann einmal auch die Klimaforschung an die Sonne erinnern. Während der MWP war sie stark, während der Kleinen Eiszeit schwach und während der modernen Erwärmung wieder stark.“
Die Wissenschaftler betonen dann, dass die heutige Erwärmungsrate keineswegs einzigartig sei, wie oft behauptet, weder im Maßstab der letzten 1000 Jahre noch im Kontext der letzten 100.000 Jahre. Beim Übergang der Kälteperiode der Völkerwanderungszeit zur MWP stieg die Temperatur innerhalb von 400 Jahren um 4 °C, dh. 1 °C pro Jahrhundert, ziemlich ähnlich wie jetzt.
Besonders spannend sind auch die Erklärung des sogenannten pazifischen Zyklus (PDO), der sich laut Vahrenholt und Lüning alle 60 Jahre ins Negative verkehrt. Diese Ozeanzyklen wurden erst in den letzten Jahren entdeckt und wurden in den ersten IPCC-Berichten noch gar nicht berücktsichtigt. Doch der PDO spielt laut den Wissenschaftlern eine überragende Rolle für die Entwicklung der globalen Durchschnittstemperatur, wie Daten aus den letzten 120 Jahre zeigen. Während positiver PDO-Phasen stieg die globale Temperatur stets besonders stark an, bei negativer PDO kühlte sich das Klima ab. So gab es drei Erwärmungsepisoden von 1860-1880, 1910-1940 und von 1975-1998. Alle fanden während positiver PDO-Bedingungen statt.
Neben dem PDO gibt es auch den Atlantischen Zyklus, der dem PDO um 20 Jahre hinterher hinkt. Dieser AMO-Zyklus übt einen bedeutenden Einfluss auf die Sommertemperaturen in Europa aus. Laut Forscher der Uni Washington haben der PDO und der AMO 30-50 % des letzten großen Erwärmungsschub von 1975 bis 1998 verursacht.
Ist das Klima heute wirklich extremer als früher? Die beiden Autoren erklären dazu auf mehreren Seiten, dass dies von einigen Akteuren der Klimadebatte behauptet werde, die Fakten aber dagegen sprechen. Im 2012 hat sogar der IPCC einen Sonderbericht zum Extremwetter veröffentlicht, in dem die dortigen Experten einräumen mussten, dass es zu den meisten Arten von Extremwetter noch keine gesicherten Trendinformationen gebe, die eine anthropogen Beeinflussung annehmen lassen könnte. Man könne keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme erkennen. Dürren würden in einigen Regionen häufiger, in anderen Regionen seltener. Im IPPC-Bericht heißt es bei der Frage, ob das Klima wirklich extremer werde: "Keine der Methoden ist bisher ausreichend weit entwickelt, als dass wir diese Frage mit Sicherheit beantworten könnte."
Thomas Deutschländer vom Deutschen Wetterdienst DWD erklärte 2018, dass es schwierig sei, eine Zunahme von Extremwetterereignissen in Deutschland statistisch nachzuweisen. Ähnlich auch die österreichische Zentralanstalt für Meterologie ZAMG. Diese konnte ebenfalls 2018 in einer Stellungnahme keinen Trend zu extremeren Wettern in Österreich und in den Alpen während der vergangenen zweieinhalb Jahrhunderte feststellen. Die ZAMG schrieb dazu, dass alles in allem das Klima in den letzten 200 Jahren nicht extremer geworden ist. Ähnliche Feststellungen gab es auch von Wissenschaftlern rund um Ulf Büntgen, die sogar festgestellt haben, dass sich die Extremwettergefahr in Frankreich verringert habe. Auch in den USA sind die Temperaturen in den letzten 100 Jahren nicht extremer geworden.
Doch wer schreibt eigentlich die IPCC-Klimazustandsberichte?
Der sogenannte "Weltklimarat" IPCC wurde 1988 von der UNO gegründet. Aufgabe des Gremiums ist laut eigener Definition die regelmäßige Zusammenfassung des Stands der Forschung zum Klimawandel. Alle sechs Jahre erscheinen die Hauptberichte, ergänzt durch Sonderberichte. Vahrenholt und Lüning kritisieren, dass die Autoren der Berichte von den einzelnen nationalen IPCC-Gremien in einem nicht transparenten Verfahren politisch bestimmt werden. Kritiker werden daher in der Regel ausgeschlossen und bekommen keine Chance an der Mitwirkung. Die Buchautoren kritisieren, dass eben nicht alle wissenschaftlichen Meinungen und Interessensvertreter dort zu finden sind. So sind Angehörige der Industrie von der Autorenschaft weitgehend ausgeschlossen. Dafür befinden sich unter jedem IPCC-Bericht Autoren von Mitgliedern von Umweltaktivisten-Organisationen.
Laut der kanad. Journalistin Laframboise soll beispielsweise beim Bericht von 2007 bei 28 von 44 Kapitel mindestens ein Autor beteiligt gewesen sein, der mit dem WWF in Zusammenhang steht. Beide Autoren des Buches waren Gutachter bei dem Klimareport. Sie bemängeln allerdings, dass die meisten kritischen Gutachterhinweise ignoriert werden. "Die letztlich ebenfalls politisch eingesetzten Review-Editoren haben am Ende das letzte Wort und sorgen dafür, dass schwerwiegende Kritik nur selten Eingang in die Berichte finden." Vahrenholt und Lüning stellen abschließend, dass beim IPCC-Bericht fast immer die Schreiber eben bewusst so ausgewählt werden, dass sie der gleichen Denkschule angehören.
Suchen Sie weitere seriöse Antworten auf unter anderem diese und viele anderen Fragen wie „Die moderne Erwärmung: Was wissen wir darüber“, „Noch nie war es so warum wie heute. Stimmt das?“, „Die ganze Welt erwärmt sich. Die ganze Welt.“, „Der Herzschlag der Ozeane. Welche Rollen spielen PDO, AMO, NAO?“, „Wann war der CO2-Gehalt der Atmosphäre zuletzt so hoch wie heute?“, „Wie hoch ist der natürliche Anteil an der modernen Klimaerwärmung?“ „Das Grönlandeis schrumpf. Wann hat es das zuletzt gegeben?“ „Ist das Klima heute wirklich extremer als früher?“ „Wie stark steigt der Meeresspiegel?“ „Können wir den Klimasimulationen aus dem Computer vertrauen?“ „Gefährdet oder verbesser Co2 unsere Ernährungsbasis?“ „Wer schreibt die IPCC-Klimazustandsberichte?“ „Der ominöse 97 % Konsens. Gibt es ihn wirklich?“ „Wie grün ist die Windkraft“ „Wird die Erde grüner“…. Dann sollten Sie sich am besten noch heute das Buch der beiden Experten zulegen. Eine Pflichtlektüre für alle, die beim Thema "Klima" ernsthaft mitreden möchten.
kath.net-BUCHTIPP: Unerwünschte Wahrheiten. Was Sie über den Klimawandel wissen sollten
Fritz Vahrenholt. Sebastian Lünging, Euro 25,70, 339 Seiten
Noch nie war es so warm wie heute – stimmt das? Wurden die Temperaturveränderungen der letzten Zeit tatsächlich allein von uns Menschen verursacht? Und welchen Einfluss haben die Aktivitätsschwankungen der Sonne? Fragen, die exemplarisch für die 50 Themenbereiche stehen, die die Autoren in diesem Buch behandeln. Naturkatastrophen der letzten 150 Jahre werden in einen klimahistorischen Kontext von Jahrtausenden gestellt. Dabei zeigt sich, dass die vereinfachende Darstellung in den Medien den komplexen Zusammenhängen nicht gerecht wird und zu Angst und Verunsicherung führt. Eine mutige Streitschrift gegen eine überhitzte Klimadebatte und klimapolitischen Aktionismus.
VIDEO-TIPP: Prof. Vahrenholt bei einer Phonix-Runde 2021 "Wir müssen uns mit neuer Kerntechnik beschäftigen. 200000 Windräder bedeuten: Wir machen den Schwarzwald kaputt und wir zerstören die Natur. Der Mäusebussard wird nicht mehr vorkommen. Das Insektensterben wird verursacht. Was passiert 2050 in den unterschiedlichen Szenarien des Weltklimarates? Das Schlimme ist, dass deutsche Medien nur diesen Extremfall betrachten. Dieser Case wird aber nie kommen. Realistisch: Leichter Anstieg, dann geht es runter. Unterschied 2060 von 0,3 ° Celsius weltweit! "
Video bei MeWe-POLITIK https://mewe.com/p/politik
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