Erzbischof Lackner "erleichtert" über Abhängung des Innsbrucker "Fastentuches" von Glettler

24. März 2023 in Österreich


Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz nahm gegenüber "kath.net" zur "Kunst-Aktion" von Bischof Glettler Stellung - Inzwischen sind auch Katholiken aus dem Süden Österreichs über ein "Fastentuch" im Klagenfurter Dom verärgert.


Salzburg (kath.net)

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, hat jetzt gegenüber kath.net zu der umstrittenen "Kunst-Aktion" vom Innsbrucker Bischof Glettler Stellung genommen. Lackner erklärte, dass er grundsätzlich daran festhalten möchte, dass die Frage nach dem Platz und der Berechtigung zeitgenössischer Kunst in Kirchenräumen sich nicht erst im 21. Jahrhundert stelle. "Über die Jahrhunderte lieb gewordene Kunstwerke wurden mitunter zur Zeit ihres Entstehens auch als störend oder gar blasphemisch empfunden, eben weil sie zeitgenössisch waren", so Lackner.

Der Erzbischof erinnert dann daran, dass Bischof Glettler die moderne Kunst vor zwei Jahren auf einem Treffen im Päpstlichen Kulturrat im Vatikan als „Fremdprophetie“ bezeichnet habe, als eine Stellungnahme „von außen“, anhand derer Gläubige ihren Glauben betrachten können. "Sofern eine moderne Installation mit entsprechendem gegenseitigem Respekt erfolgt, zu dem ja auch Bischof Glettler aufruft, kann sie durchaus inspirieren."

Angesprochen auf den konkrete Fall betont Lackner, dass er mitunter "emotionalen Reaktionen" sowie die "Berichterstattung dazu selbst mit Sorge verfolgt" habe. "Bei allen möglichen Betrachtungsweisen der Thematik und dieser speziellen Installation sind Überlegungen wie eine Anzeige des Innsbrucker Ordinarius nach § 188 StGB jedenfalls in keinem Fall gutzuheißen oder zu billigen. Die Nachricht, dass mit der angekündigten Abhängung des betreffenden Fastentuchs nun ein Weg der Versöhnung eingeschlagen ist, hat mich daher erleichtert. Gerade in der Fastenzeit sollte das Überwinden von Spaltung und das Einüben von Buße von besonderer Bedeutung sein. "

Der Innsbruck Bischof Herman Glettler hat übrigens auf einfache Journalistenanfragen zu dem Thema Antworten mehrfach verweigert. Auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der als Glettler-Förderer gilt, hat auf eine Anfrage bis heute nicht reagiert.

In den letzten Tagen gab es auch Aufregung bei einigen Katholiken über ein Fastentuch im Klagenfurter Dom. Auch dort sind Katholiken über ein "Fastentuch" not amused. Laut der Tageszeitung "Heute" zeigt dort eine "Künstlerin" den Gläubigen die Zunge. Die Installation "Lingua – sprachlos" von Ina Loitzl ziert seit dem Aschermittwoch den Altar und soll laut offizieller Darstellung eine "gigantische Zunge" darstellen, die Zeitung selbst schreibt, dass manche es eher für eine Vulva hielten. "Nicht alle Kirchengänger können sich an dem wenig frommen Kunstwerk erfreuen", so "Heute". Verantwortlich für das Tuch ist der Klagenfurter Dompfarrer Allmaier. "Dem Un- und Übermaß wird die Zunge gezeigt. Das ist im gesellschaftlich Diskurs zwar verboten, doch das jugendkulturelle Durchbrechen der bürgerlichen Konvention ist eine geeignete Maßnahme, sich gegen die eigenen fehlgeleiteten Gewohnheiten zu stellen." So steht es im Text von Dompfarrer Allmaier. Auch im Wiener Stephansdom sorgte vor einigen Jahren ein riesiger lila Pullover im Wiener Stephansdom für Ablenkung von Gott.

Foto (c) kathpress/Paul Wuthe

 

 

 


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