Lügen haben kurze Beine

30. März 2023 in Prolife


Abtreibungsbefürworter stellen nach Münchner Marsch fürs Leben eine Falschbehauptung auf, um sie dann mit viel Tamtam zu widerlegen – Veranstalter bringt Nachweise und dekonstruiert die freche Falschbehauptung


München (kath.net) Ausgerechnet das „Beweisfoto“ der Abtreibungsbefürworter belegt, dass es sich bei der Falschbehauptung der Pro-Abtreibungs-Aktivistin Lina Dahm um Fakenews handelt (siehe Screenshot oben). Lina Dahm zeigt auf ihrem Twitterauftritt ein Foto, wie auf einer Leinwand ein Foto des Münchner Kardinals Reinhard Marx erscheint zusammen mit dem Text: „Seine Exzellenz, der Erzbischof von München und Freising Reinhard Kardinal Marx sendet den Teilnehmern am Münchner Marsch fürs Leben seine Grüße und Segenswünsche“. Von einem Grußwort ist in diesem angeblichen „Beweisfoto“ allerdings nirgends die Rede, Dahm scheint die Unterscheidung zwischen „Grüße und Segenswünsche senden“ zu „Grußwort“ nicht geläufig zu sein.

Dahms zwei Falschbehauptungenzu diesem Foto auf Twitter lauten im wörtlichen Zitat:
- Beim “Marsch fürs Leben” radikaler AbtreibungsgegnerInnen in #Muenchen am 25. März 2023 präsentierten die VeranstalterInnen, der Verein "Stimme der Stillen" um Silja Fichtner, ein Grußwort von Kardinal Marx. Jetzt stellt sich heraus, so ein Grußwort hat es nie gegeben.
-  Bei der Auftaktkundgebung auf dem Königsplatz zeigten die VeranstalterInnen auf der Videoleinwand ein großes Foto von Kardinal Marx, sein Wappen und ein angebliches Grußwort. Parallel sagte der Moderator Christian Schuhmacher, dass der Kardinal "im Gebet verbunden sei".

Frei von Kenntnisnahme der Fakten legt Dahm nochmals nach: „Meinem Kollegen, dem Münchner Journalisten @robertandreasch kam das zurecht komisch vor und fragte beim Erzbistum nach und bat ggf. um die Übersendung dieses Grußworts. Von dort kam gestern die eindeutige Aussage: “Ein solches Grußwort hat es nicht gegeben, mit besten Grüßen”.

Hintergrund zu dieser Falschbehauptung ist die Antwort einer Mitarbeiterin des Ressorts Caritas und Beratung des Erzbischöflichen Ordinariats München. Auf die Einladung von Kardinal Marx zur Teilnahme am Marsch fürs Leben durch Silja Fichter/Verein Stimme der Stillen hatte die Ordinariatsangestellte wörtlich geantwortet (der Brief vom 16.2.2023 liegt der kath.net-Redaktion vor):

„Herr Kardinal Marx kann aus terminlichen Gründen nicht am Marsch für das Leben in München am 25.3.2023 teilnehmen. Ein Grußwort in Schriftform zum Verlesen wird nicht erstellt, jedoch kann ich Ihnen im Auftrag von Herrn Kardinal Marx mitteilen, dass er den Teilnehmenden seine Grüße und Segenswünsche sendet. Seine Grüße und Segenswünsche können somit auf der Veranstaltung weitergegeben werden.“

Auf diesen Brief hat der Münchner Marsch fürs Leben völlig korrekt seine Information über „Grüße und Segenswünsche“ aufgebaut (wie das Foto von Lina Dahm ja auch versehentlich dokumentiert). Die Antwort des Erzbistums auf die Frage nach einem Grußwort des Kardinals lautete deshalb zu Recht: „Ein solches Grußwort hat es nicht gegeben.“ Was auch der Verein Stimme der Stillen in einer Presseaussendung bestätigt. Der Verein betont dabei eigens: „An genau diese Vorgaben hat sich der Verein Stimme der Stillen gehalten“, gemeint sind die Vorgaben aus dem Brief vom 16.2.

Gemäß Pressemeldung hat der Verein Stimme der Stillen das Erzbistum München und Freising „gebeten, die Presseanfrage von Herrn Andreasch sowie seine Antwort dem Verein zu übermitteln“, außerdem auch „den Inhalt des Schreibens vom 16.2.23 auch Herrn Andreasch bekanntzumachen“. Außerdem fordert der Verein „Herrn Andreasch und Frau Dahm auf, ihre Twitter-Einträge entsprechend zu berichtigen“.

Foto © Julia Dahm/Screenshot/Twitter


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