Erzbistum Przemyśl bestätigt nach Exhumierung die sterblichen Überreste der Familie Ulma

6. April 2023 in Aktuelles


Exhumierung vor der Seligsprechung der Familie Ulma – Die Märtyrer-Familie war von Nazi-Schergen 1944 brutal hingerichtet worden, denn sie hatte Juden vor den Nazis versteckt. Von Petra Lorleberg


Markowa (kath.net/pl) Die sterblichen Überreste der Familie Ulma (siehe Link) wurde auf dem Pfarrfriedhof in Markowa vor wenigen Tagen gemäß den Richtlinien der katholischen Kirche exhumiert. Im Bericht des für die Seligsprechung der Familie zuständigen Erzbistums Przemyśl heißt es wörtlich: „Die Ergebnisse einer detaillierten und gründlichen forensischen Untersuchung bestätigen und entsprechen eindeutig den Archivdaten und denen, die während der kanonischen diözesanen Untersuchung zum Martyrium der Familie Ulma am 24. März 1944 in Markowa gesammelt wurden. Nachdem die Anerkennung abgeschlossen war, wurden die irdischen Überreste an einem speziell vorbereiteten und geeigneten Ort – ausgewählt von Erzbischof Adam Szala – transportiert. Dort wird auf den Moment gewartet, in dem sie anlässlich der Seligsprechung der Familie Ulma in die Pfarrkirche in Markowa überführt werden.“

Hintergrund: Die Familie Ulma war 1944 denunziert und mit ihren sechs geborenen Kinders im Alter von 1 bis 8 Jahren erbarmungslos hingerichtet worden, zuerst die Eltern vor den Augen ihrer Kinder. Wiktoria Ulma war bei der Hinrichtung hochschwanger. Die Familie starb, weil sie aus christlichen Motiven acht Juden eineinhalb Jahre lang im Haus versteckt hatte, um sie vor dem Zugriff der nationalsozialistischen deutschen Besatzer zu schützen. Deutsche Polizisten hatten die Bluttat vollbracht. Am 17.12.2022 bestätigte Papst Franziskus das Martyrium der Familie und macht damit den Weg für die Seligsprechung frei.

Die Seligsprechung der Diener Gottes Józef und Wikoria Ulma und ihrer sieben Kinder findet am 10. September 2023 in ihrem früheren Wohnort Markowa statt, teilte die Erzdiözese Przemyśl jüngst mit. Der Seligsprechungsmesse wird der Leiter der Vatikanbehörde für Heiligsprechungen, Kurienkardinal Marcello Semeraro, vorstehen.

Die Seligsprechung eines ungeborenen Kindes gilt als Präzedenzfall und wird von Lebensschützern sehr begrüßt, kath.net hat berichtet (Link).

Foto (c) Erzbistum Przemyśl/Sławek Kasper


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