Fatima rechnet mit Papstbesuch im Zuge des Weltjugendtages

17. Mai 2023 in Weltkirche


Walllfahrtsdirektor Cabecinhas: Kurz-Abstecher von Franziskus als "Pilger" wahrscheinlich, auch aufgrund der Friedens-Dimension der Botschaft von Fatima


Lissabon (kath.net/KAP) Mit einem Fatima-Besuch von Papst Franziskus im Rahmen seiner wahrscheinlichen Teilnahme am Weltjugendtag in Lissabon Anfang August rechnet der Rektor des weltbekannten Marienheiligtums, Carlos Cabecinhas. Das Kirchenoberhaupt werde nach Fatima wohl "als Pilger kommen, um hier zu beten", sagte er. Er stelle sich zudem auch auf die gleichzeitige Anwesenheit einer großen Menschenmenge ein, so der eben erst für eine erneute fünfjährige Amtszeit wiederbestellte Leiter des portugiesischen Wallfahrtsortes in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "Ecclesiae" (Sonntag).

Papst Franziskus hatte Fatima bereits 2017 besucht. Am 100. Jahrestag der Marienerscheinungen sprach er damals die beiden Hirtenkinder Francisco Marto (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) vor rund einer Million Gläubigen heilig. Durch den Ukraine-Krieg sei Fatima für den Pontifex erneut aktuell geworden, sagte Cabecinhas. Bei der Weihe der Ukraine und Russlands habe er Fatima für seine "Botschaft des Friedens" und als "Ort ständigen Gebets für den Frieden" gewürdigt. Diese Dimension sei "schon immer Wesensbestandteil der Fatima-Botschaft" gewesen, so der portugiesische Ordensmann.
Die durch den Ukrainekrieg verstärkte Wirtschaftskrise in Portugal bekommt auch Fatima zu spüren: Im Wallfahrtsort gebe es momentan so viele Hilfsanfragen wie noch nie, sagte Cabecinhas. "Es gibt viele Familien, die die Miete für ihre Häuser nicht bezahlen können, und viele, die die Medikamente in der Apotheke nicht bezahlen können." Auch viele ältere Menschen mit kleinen Pensionen seien in Not.

Als weitere aktuelle Entwicklung im Marienheiligtum nannte der Rektor die Rückkehr der Pilger aus Übersee. In den Corona-Jahren habe man Jahrestag der Marienerscheinung am 13. Mai noch "plötzlich ohne Pilger" feiern müssen, wodurch man sich im Heiligtum verbunden gefühlt habe mit jenen, "die das Drama der Pandemie mit aller Ungewissheit durchleben mussten". Mittlerweile sei man hinsichtlich der Besucherzahlen fast wieder auf dem Niveau vor Corona, zudem kämen praktisch jeden Tag neue Gruppen aus fernen Destinationen wie etwa Südkorea.

Parolin in Fatima

Am Samstag hatte die "Nummer Zwei" im Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, in Fatima den Festgottesdienst zum 106. Jahrestag der Marienerscheinungen gefeiert und die Friedensbotschaft des Ortes hervorgehoben. In Aussicht gestellt hatte er dabei auch, dass sich der Papst im Zuge seines erwarteten Portugal-Besuchs beim Weltjugendtag auch mit Missbrauchsopfern treffen wird, um "Nähe und Solidarität" zu ihnen zu bekunden. Da dies laut Parolin eher nicht im Rahmen der Großveranstaltung selbst geschehen wird, spekuliert man in Portugal diesbezüglich mit Fatima.

Der nächste katholische Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in Lissabon statt, wobei man in Portugal davon ausgeht, dass Papst Franziskus dazu am 3. August in der Hauptstadt eintrifft. Ein Besuch in Fatima wäre theoretisch von da an bis zum 5. August denkbar, jedoch nur als kurzer Abstecher; schließlich zählen der Kreuzweg mit den Jugendlichen aus aller Welt am Freitagnachmittag (4. August) und die Vigil im Tejo-Park am Samstagabend (5. August) zum Papst-Pflichtprogramm bei einem Weltjugendtag.

Papst Franziskus hat sich bereits im Oktober 2022 für die Teilnahme am Weltjugendtag angemeldet. Mit der endgültigen Bestätigung und der Bekanntgabe des Reiseprogramms durch den Vatikan wird allerdings erst in den nächsten Wochen gerechnet.

In Österreich können sich Jugendliche und junge Erwachsene noch für diverse Fahrtmöglichkeiten zum Weltjugendtag anmelden. Pilgerinnen und Pilger können entweder mit Jugendbischof Stephan Turnovszky, Orden, diözesanen Gruppen oder Gemeinschaften nach Portugal reisen. Die Website www.weltjugendtag.at listet Möglichkeiten für junge Menschen zwischen 16 und 35 Jahren auf. Laut der heimischen Nationalkoordination des Weltjugendtages rechnet man mit rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Österreich in Lissabon.

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