Papst kondoliert zum Tod von Silvio Berlusconi

13. Juni 2023 in Weltkirche


Staatsbegräbnis am Mittwoch im Mailänder Dom


Vatikanstadt/Rom (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat seine Anteilnahme zum Tod des italienischen Politikers und Unternehmers Silvio Berlusconi zum Ausdruck gebracht. Er bekunde der Familie seine Nähe, bete um ewigen Frieden für den Verstorbenen und um Trost für die Trauernden, heißt es in einem Schreiben an Berlusconis Tochter Maria Elvira am Montag. Unterzeichnet wurde es von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Ex-Premier Berlusconi wird darin bezeichnet als "Protagonist des politischen Lebens Italiens, der mit energischem Temperament öffentliche Verantwortung trug".

Berlusconi war Montagfrüh im Alter von 86 Jahren im Krankenhaus San Raffaele in Mailand gestorben. Anfang April war bekannt geworden, dass der viermalige italienische Regierungschef und Gründer der Partei "Forza Italia" an chronischer Leukämie erkrankt ist. Das Staatsbegräbnis ist für kommenden Mittwoch im Mailänder Dom geplant, wie die Erzdiözese Mailand bestätigt hat.

Italiens Politiker reagierten mit Trauer und Beileidsbekundungen auf den Tod des früheren Ministerpräsidenten. Regierungschefin Giorgia Meloni nannte Berlusconi in einer knapp einminütigen Videobotschaft "vor allem einen Kämpfer", der nie Angst gehabt habe, seine Überzeugungen zu verteidigen. Mit Mut und Entschlossenheit habe er "echte Wendepunkte" in der Politik, der Kommunikation und der Wirtschaft erzielt, so die Ministerpräsidentin, die ebenso wie Verteidigungsminister Guido Crosetto der Partei "Fratelli d'Italia" angehört. Dieser sprach mit Blick auf Berlusconis Tod vom "Ende einer Ära".

Staatspräsident Sergio Mattarella reagierte mit "tiefer Trauer" auf den Tod des 86-Jährigen. Berlusconi habe die Geschichte Italiens geprägt - Denkweisen, Sitte und Sprache beeinflusst. Sein Führungsstil habe dazu beigetragen, eine neue Geographie der italienischen Politik zu formen. Mattarella lobte Berlusconi als "eine Person von großer Menschlichkeit" und "einen erfolgreichen Unternehmer".

Infrastrukturminister Matteo Salvini von der "Lega"-Partei wünschte Berlusconi eine "gute Reise". Er verliere einen "großartigen Freund". Berlusconi war "einer der Größten aller Zeiten, in allen Bereichen, aus allen Blickwinkeln, ohne Gleichen". Er habe viel für Italien und für die Italiener getan, hinterlasse eine nur schwer zu füllende Lücke. Salvini sei am Boden zerstört und weine.

Der frühere italienische Regierungschef Matteo Renzi betonte, Berlusconi habe in Italien Geschichte geschrieben. "Viele haben ihn geliebt, viele haben ihn gehasst: Jeder muss jetzt anerkennen, dass sein Einfluss auf das politische Leben, aber auch auf die Wirtschaft, den Sport und das Fernsehen beispiellos war", so der Gründer und Vorsitzende der Partei "Italia Viva".

Elly Schlein, Chefin der italienischen Sozialdemokraten (PD), bekundete im Namen ihrer Partei "herzliches Beileid" und sprach vom Ende einer Ära. "Alles hat uns gespalten und trennt uns von seiner politischen Vision, aber der Respekt, der einem Protagonisten der Geschichte unseres Landes gebührt, bleibt", so Schlein in einer Mitteilung.

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