Vorarlberg: Erzbischof Gänswein weihte Ordensmann zum Priester

4. Juli 2023 in Österreich


Gänswein bei Weihe des Ordensmanns von "Das Werk", P. Héray: Vorstellungen von Pastoral heute "pragmatisch und funktional" geworden - Warnung vor "Vereinseitigung und Banalisierung, ja einer Säkularisierung des katholischen Priestertums"


Feldkirch (kath.net/KAP) Erzbischof Georg Gänswein hat am Samstag in Bregenz P. Márton Héray zum Priester geweiht. Der 31-jährige Ordensmann der geistlichen Familie "Das Werk" stammt aus Györ/Ungarn und wurde im Juni 2022 in der Basilika in Esztergom der Erzdiözese Budapest-Esztergom von Kardinal Peter Erdö zum Diakon geweiht. Als Diakon wirkt er seit einem Jahr am Klinikum Favoriten in Wien, teilten die österreichischen Ordensgemeinschaften sowie "Das Werk" in Aussendungen am Montag mit.

In seiner Predigt ging Gänswein auf den priesterlichen Dienst im Kontext der heutigen pastoralen Situation ein. "Durch den Priester sollen die Menschen Gott erfahren, denn in ihm und nur in ihm ist die Fülle des Lebens", sagte der langjährige Privatsekretär des am Silvestertag verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. Die Vorstellungen von Pastoral seien teilweise "so pragmatisch und funktional geworden", dass man sich eigentlich nur schwer vorstellen könne, wie es zusammen gehen kann, "zugleich ein Mensch aktiver Hingabe, ein Mensch des Schweigens, ein Mensch des Gebetes" zu sein, so der Erzbischof. Dennoch gehöre alles zueinander und "nur, wenn wir auf dieses Miteinander sorgsam achten, werden wir vor einer Vereinseitigung und Banalisierung, ja einer Säkularisierung des katholischen Priestertums bewahrt", zeigte sich Gänswein überzeugt.

Es sei letztlich "Uraufgabe" des Priesters, "die Mysterien Gottes und damit Gott selbst zu den Menschen zu bringen". Tod und Auferstehung gegenwärtig setzen, könne nur der Priester, so der Erzbischof: "Der Priester soll all das, was Menschen bedrängt und bedroht, nach oben bringen, damit es vor das Auge, an das Ohr und an das Herz Gottes dringen möge". Die Kirche würde oft einem Schiff ähnlich sein, "das sich auf den Wassern dieser Welt müht und im Gegenwind nicht vorankommt und zu sinken droht". Jesus aber habe dem Schiff neue Fahrt gegeben und tue das bis heute. "Der Seesturm ist kirchlicher Alltag, nicht gefühlvolle Romantik", so Erzbischof Gänswein abschließend.

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Foto (c) Geistliche Familie "Das Werk"


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