Karmeliten rufen zu Friedensgebet für Europa auf

16. Juli 2023 in Österreich


Am 9. August wird an vielen Orten Europas für Frieden gebetet - In Wien um 18 Uhr in Karmelitenkirche


Wien (kath.net/KAP) Aufgrund der Kriegssituation in der Ukraine, der erneuten Spannungen zwischen Ost und West und weltweiten Krisen laden die Edith-Stein-Gesellschaften Österreichs und Deutschlands und die Karmeliten in Österreich zu einem Gebet für den Frieden ein. Am 9. August wird an vielen Orten in Europa für den Frieden gebetet, u.a. in Wien um 18 Uhr in der Karmelitenkirche (1190 Wien). Hauptzelebrant ist dabei P. Provinzial Paul Saji Bavakkat OCD, der im April zum neuen Provinzial des Teresianischen Karmels in Österreich gewählt wurde. Anschließend an die Messe wird eine Eucharistische Anbetung mit Gebetsimpulsen als Bitte um Frieden für Europa angeboten. Das Friedensgebet wird über Livestream übertragen.

Auch Pfarren und andere Ordensgemeinschaft sind eingeladen, sich dem Gebet anzuschließen. Unter www.friedensgebet.karmel.at finden sich "Gebetsbausteine" zur Gestaltung eigener Andachten und Gottesdienste zum Thema Frieden sowie Hintergrundinformationen.

Als Hintergrund des Friedensgebets wird Edith Stein genannt, die 1998 heiliggesprochen wurde, 1999 wurde sie zusammen mit Birgitta von Schweden und Katharina von Siena von Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas ernannt. "So nehmen wir besonders sie zur Fürsprecherin in diesem Anliegen", hieß es.

Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 als Tochter jüdischer Eltern in Breslau (Wroclaw) geboren. 1922 ließ sie sich katholisch taufen. 1933 trat sie in den Kölner Karmel ein und nahm den Ordensnamen Teresia Benedicta vom Kreuz an. Bekannt wurde Stein vor allen Dingen durch ihre philosophischen und spirituellen Publikationen. Im Advent 1933 schrieb sie einen Brief an Papst Pius XI., in dem sie ihn auf die wachsende Verfolgung der Juden in Deutschland aufmerksam macht. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie "als Jüdin und Christin" zum Opfer des Holocaust. Sie war in das KZ Auschwitz deportiert worden und starb dort am 9. August 1942. Der 9. August ist seitdem das Fest der hl. Teresia Benedicta a Cruce - Edith Stein.

Der Orden

Der Orden der Unbeschuhten Karmeliten (Teresianischer Karmel) ist ein Reformzweig des Karmelitenordens, der von Teresa von Avila (1515-1582) und Johannes vom Kreuz (1542-1591) begründet und 1593 selbstständig wurde. Als äußeres Zeichen der Reform galten die Hanfsandalen, was den Schwestern und Brüdern der Reform den Namen die "Unbeschuhten" Karmelitinnen und Karmeliten gab. Das erste Kloster der Unbeschuhten Karmeliten in Österreich entstand 1622 in Wien-Leopoldstadt durch eine Stiftung von Kaiser Ferdinand II. und dessen Gemahlin Eleonora. 1783 wurde der Konvent unter Kaiser Joseph II. aufgehoben, konnte sich aber als Karmelitenpfarre bis 1838 halten. Aus den Mitteln des Religionsfonds wurde 1900 ein neues Kloster in Wien-Döbling errichtet.

Zum Teresianischen Karmel in Österreich gehören zehn Schwesternklöster in Bärnbach, Graz, Himmelau, Innsbruck, Linz, Maria Jeutendorf, Mariazell, Mayerling, Rankweil und Wien sowie drei Brüderklöster in Graz, Linz und Wien. Dazu kommen zwei karmelitanische Schwesternkongregationen: die Marienschwestern vom Karmel und die Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu.

Die Brüderklöster sind zur "Semiprovinz Österreich zum Hl. Leopold" zusammengeschlossen. Sitz des Provinzialats ist das Kloster in Wien-Döbling. (Infos: www.friedensgebet.karmel.at)

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


© 2023 www.kath.net