19. Juli 2023 in Weltkirche
Luxemburg: Erzbistum erlaubt nicht, die Broschüre in Kirchen auszulegen – In der Broschüre ist von „Lehrverwirrung“ die Rede und davon, dass „moralische Irrlehren“ „verbreitet und den Gläubigen aufgezwungen“ würden
Luxemburg (kath.net) Der Generalvikar der Erzdiözese Luxemburg, Patrick Muller, verbietet in den Kirchen des Erzbistums das Auslegen einer Broschüre mit dem „Wie man im katholischen Glauben standhaft bleibt“. Das ist seiner namentlich gezeichneten Stellungnahme auf der Website des Erzbistums zum entnehmen. Wörtlich schreibt er: „In letzter Zeit wurde uns häufiger signalisiert, dass in oder vor mehreren Kirchen unserer Diözese ein Manifest ‚Tenir bon dans la foi catholique‘ eines Vereins namens ‚TFP Student Action Europe‘ verteilt wurde. In diesem Manifest wird klar Stellung gegen die Synode bezogen, der Papst angegriffen und es werden reaktionäre Thesen verbreitet.“ Für die Publikation sei der Verein Fondation Civitas Christiana verantwortlich.
Generalvikar Muller schreibt weiter:
„1. Die katholische Kirche distanziert sich ausdrücklich von den oben genannten Vereinen, ihren Ideen und ihrem Handeln.
2. Diese oder andere Veröffentlichungen dieser Vereine dürfen nicht in Kirchen verteilt oder ausgelegt werden.
3. Aktivitäten mit diesen Vereinen oder Werbung für diese sind untersagt.“
Die zur Kritik stehende Broschüre stellt das sogenannte „Manifest“ mit dem ungelenken Titel vor: „Wie man im katholischen Glauben – inmitten der Stürme von 2023/2024 standhaft bleibt – Anlässlich Der Bischofssynode, ein Aufruf an die Schweigende Kirche“. In der Broschüre ist von „Lehrverwirrung“ die Rede und davon, dass „moralische Irrlehren“ „verbreitet und den Gläubigen aufgezwungen“ würden. Als Beispiel dafür wird der „deutsche Synodale Weg“ genannt, hier würden die „Vorschläge, die von einer großen Mehrheit der anwesenden Bischöfe gebilligt wurden“, u.a. liturgische Segnungen für homosexuelle Paare, die Anpassung der Kirche an die Gender- und Transgender-Ideologie sowie das Frauenpriestertum“ umfassen.
In der Broschüre heißt es weiter: „Der deutsche Synodale Weg soll nach Ansicht von Mitgliedern des linksradikalen Flügels als Modell für die Weltkirche dienen, insbesondere im Hinblick auf die Weltsynode zur Synodalität, die für Oktober 2023 und 2024 im Vatikan geplant ist. Die vorbereitenden Dokumente für dieses Ereignis rufen bereits jetzt ernsthafte Einwände hervor, da viele ihrer Vorschläge der Lehre Unseres Herrn Jesus Christus und der göttlichen Einrichtung der Kirche diametral entgegenstehen.“
Derzeit ist unbekannt, ob das Erzbistum Luxemburg analoge Verbote auch für Broschüren und Vereine ausgesprochen hat, die bsp. liturgische Segnungen und Frauenpriestertum sowie die Anpassung der Kirche an die Gender- und Transgender-Ideologie fordern.
Erzbischof von Luxemburg ist Jean-Claude Kardinal Hollerich SJ, der von Papst Franziskus 2021 zum Generalrelator der 16. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode 'Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission' ernannt wurde. Er ist seit März 2023 Mitglied des Kardinalsrates des Papstes.
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