Christopher West: „Ich möchte zum Herz der Kirche in Deutschland sprechen“

9. August 2023 in Aktuelles


„Die Kirche in Deutschland geht durch einige sehr ernste Herausforderungen“, doch West ermutigt, „dass Ihr der Mutter Kirche vertraut, dass Ihr der Kirche vertraut, die Jesus Christus gegründet hat“ – „Beschäftigt euch mit der Theologie des Leibes!“


Neuzelle a.d.O.-Lissabon (kath.net/pl) „Ich möchte zum Herz der Kirche in Deutschland sprechen“. Das sagte Christopher West im Videoblog des Zisterzienserpriorats Neuzelle auf die entsprechende Frage von Zisterzienserpater Isaak Maria Käfferlein OCist im Rahmen des Weltjugendtags Lissabon 2023. West ist vor allem bekannt durch seine Bücher und Vorträge über die „Theologie des Leibes“ von Papst Johannes Paul II., zu diesem Thema hat der Laientheologe, der verheiratet ist und fünf Kinder hat, sogar ein Institut gegründet.

Der Theologe erklärt im Vlog von Neuzelle (Video siehe unten): „Tief in deinem Herzen ist eine Sehnsucht nach Liebe, nach Bestätigung, nach dem Wissen der Bedeutung von Sinn und Bedeutung der menschlichen Existenz“. Und während wir „genau hier nach den Antworten auf diese Fragen suchen“, könne es sein, „dass wir bombardiert werden mit allen möglichen unterschiedlichen Perspektiven dazu, was es bedeutet, Mensch zu sein und über den Weg zur Erfüllung“. Er wisse darum, dass „die Kirche in Deutschland durch einige sehr ernste Herausforderungen“ gehe. Doch er ermutigt dazu: „Ich möchte, dass Ihr der Mutter Kirche vertraut, ich möchte, dass Ihr der Kirche vertraut, die Jesus Christus gegründet hat. Christus hat die Kirche nicht dazu gegründet, um uns vom Glück und von der Erfüllung, fernzuhalten, nach denen wir uns sehnen“, sondern um den richtigen Weg dahin sicherzustellen. „Mehr als alles ist der Schatz, den ich mit Euch teilen möchte… der Schatz der ‚Theologie des Leibes‘ vom heiligen Johannes Paul II.“

Die Lehre der Kirche bereichere uns, wir müssen sie nur verstehen, erläutert West weiter. Viele von uns hätten die Lehre der Kirche unter der falschen Begleitmusik vermittelt bekommen, sagt er und beschreibt die Begebenheit, dass er vor einigen Jahren in einer Kirche gerade gebetet habe. Dann sei eine Grundschullehrerin mit Schülern hereingekommen. Mit strenger Stimme habe sie erklärt: „Kinder, Jesus Christus ist hier wahrhaft gegenwärtig in Leib und Blut, in Seele und Gottheit. Wir müssen Jesus im Allerheiligsten Sakrament besondere Ehrfurcht erweisen: wenn ich auf drei gezählt habe, knien wir alle nieder…“ Daraufhin habe er schockiert gedacht: „Oh mein Gott, hier kommt die nächste Generation unzufriedener Katholiken.“ Er analysierte: Wer den katholischen Glauben teilt, würde mit dieser Lehrerin nicht über den Inhalt ihrer Worte diskutieren, denn was sie sagte, stimmt: Jesus Christus ist im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig und wir sollten ihm besondere Verehrung zeigen. Doch zeige diese Begebenheit das, was er bezeichne als „Die richtigen Worte unter der falschen Begleitmusik“. Doch sei es gerade das Geschenk der Theologie des Leibes von Papst Johannes Paul II. gewesen, dass sie die wahre Lehre der Kirche in der richtigen Begleitmusik unseres präsentiert habe. „Der Soundtrack unseres Glaubens ist das Hohelied, ist ein erotisches Liebeslied zwischen Bräutigam und Braut, zwischen Christus und seiner Kirche. Und unsere Leiber – männlich und weiblich – sprechen von diesem wundervollen Liebeslied. Das christliche Leben besteht darin, das Liebeslied Gottes zu hören, das Hohelied, und zu lernen, mit ihm in den richtigen Schrittfolgen zu tanzen. Deshalb: werft die Lehre der Kirche nicht deshalb weg, weil sie vielleicht in der Vergangenheit mit dem falschen Soundtrack präsentiert worden war. Sondern bringt die rechte Lehre mit dem richtigen Soundtrack und dann könnt Ihr tanzen, dann seid Ihr in jenem Leben und in jener Liebe, die das Herz wirklich sättigen kann.“ West lädt dazu ein, sich tiefergehend mit der „Theologie des Leibes“ von Johannes Paul II. zu beschäftigen.

Foto Christopher West (c) Zisterzienserpriorat Neuzelle/Screenshot aus dem Video


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