Kanada: Angebliches Massengrab indigener Kinder in katholischer Obhut ist leer

14. September 2023 in Chronik


„Daily Mail“: „Die Zweifel am Ausmaß der historischen Misshandlungen in Kanadas berüchtigten Wohnschulen für indigene Kinder nehmen zu, nachdem bei einer Grabung an einer der bekanntesten Stätten des Landes keine Leichen gefunden wurden.“


Winnipeg (kath.net) Es war angenommen worden, dass sich im Keller der katholischen Kirche „Our Lady of Seven Sorrows“ auf dem Gelände der ehemaligen Pine Creek Residential School, dass mehr als 60 Kinderleichen versteckt waren. Die Bodenradaraufnahmen hatten zumindest 14 „Anomalien“ im Kellerboden gezeigt. Eine vierwöchige Ausgrabung ergab nun, dass sich dort keine einzige Kinderleiche finden ließ. Das berichtet die britische „Daily Mail“. Die Kirche „Unsere Liebe Frau von den Sieben Leiden“ steht auf dem ehemaligen Gelände der Pine Creek Residential School nordwestlich von Winnipeg. Die Pine Creek Residential School hatte zwischen 1890 und 1969 Tausende von Schülern, aber vor Ort wurden keine Leichen gefunden.

Die „Daily Mail“ schrieb: „Die Zweifel am Ausmaß der historischen Misshandlungen in Kanadas berüchtigten Wohnschulen für indigene Kinder nehmen zu, nachdem bei einer Grabung an einer der bekanntesten Stätten des Landes keine Leichen gefunden wurden.“

Die indigenen Schulen waren in der Vergangenheit im Auftrag des kanadischen Staates zu drei Vierteln von katholischen Trägern betrieben worden. Den Kindern wurde offenbar untersagt, ihre Muttersprache zu sprechen und an ihren kulturellen Gewohnheiten festzuhalten. Die Kindersterblichkeit war in den Schulen (wie auch andernorts) offenbar hoch. Die bisher nicht wirklich geklärten Vorgänge hatten zu erheblicher nationaler und internationaler Kritik an der katholischen Kirche geführt, Papst Franziskus hatte sich 2021 mit Überlebenden getroffen und sich für das Engagement der Kirche entschuldigt.

Foto: Symbolbild


© 2023 www.kath.net