Brasilianischer Erzbischof spendet muslimischem Scheich bei einer Trauermesse die Hl. Kommunion

8. September 2023 in Weltkirche


Der Vorfall löste eine Kontroverse unter Katholiken aus – Erzbischof Steinmetz versucht eine Erklärung


Londrina (kath.net) Geremias Steinmetz, Erzbischof von Londrina (Brasilien), reichte Ende August einem muslimischen Scheich die Kommunion bei der Trauermesse für den jüngst verstorbenen Kardinal Geraldo Majella Agnelo. Der Vorfall löste Kontroversen unter Katholiken aus. Das berichtete „ACI prensa“, der spanischsprachige Auftritt der „Catholic News Agency“.

Erzbischof Steinmetz versuchte daraufhin mit einer Erklärung zu reagieren. Auf der Website der Erzdiözese stellte er fest, dass der Scheich den verstorbenen Kardinal Agnelo seit den 1980er Jahren als Freund gekannt habe. Der Scheich sei in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft ein bekannter Mann und pflege ein respektvolles Verhältnis zur katholischen Kirche. „

Als Freund nahm er an der Eucharistiefeier teil, stellte sich in der Reihe für die Kommunion an und empfing den Leib Christi“. „Die Bilder der Übertragung der heiligen Messe zeigen, wie Scheich Mahairi die Eucharistie aus meinen Händen empfängt, aber sie zeigen nicht, wie er sie konsumiert. Angesichts der Auswirkungen dieser Bilder habe ich den Generalvikar der Erzdiözese Londrina, Rafael Solano, gebeten, mit dem Scheich zu sprechen, um die Situation zu klären.“

Steinmetz wies dann darauf hin, dass der Scheich „zutiefst bedauerte, was passiert war, da es ihm nicht darum ging, die katholische Kirche zu missachten“, und sagte zu Generalvikar Solano, dass er, nachdem er Jesus empfangen hatte, zu seiner Bank gegangen sei, sich hingesetzt und die Eucharistie konsumiert habe.“ Ihm zufolge hatte ihm Erzbischof Albano vor vielen Jahren erklärt, dass die Eucharistie der Leib Jesu sei, der als Prophet des Islam gilt“, wie im Dokument Nostra Aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Beziehung zwischen der Kirche mit nichtchristlichen Religionen gesagt werde.

Steinmetz zitierte außerdem aus „Desiderio Desideravi“, das Papst Franziskus 2022 veröffentlichte und in dem es um die liturgische Bildung des Volkes Gottes geht.

Der CIC Kanon 844 legt allerdings fest, dass katholische Spender die Sakramente erlaubt nur katholischen Gläubigen spenden; ebenso empfangen diese die Sakramente erlaubt nur von katholischen Spendern. Darauf verweist der Autor des „ACI prensa“-Beitrags, Walter Sanchez Silva.

Die Erklärung von Erzbischof Steinmetz auf der Website des Erzbistums Londrina: NOTA DE ESCLARECIMENTO
Foto des Vorfalls © Erzbistum Londrina/Screenshot


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