8. September 2023 in Österreich
SATIRE pur gibt es alle 2 Monate in der Zeitung "Der Päpstliche Ehrenkaplan" - In der jüngsten Ausgabe werden die "kirchlichen Klima-Gläubigen" und eine "Gletscher-Liturgie" in Kärnten aufs Korn genommen
Klagenfurt (kath.net/rn)
Was darf Satire? Offensichtlich vieles laut Herbert Stichaller, Pfarrer i. R. aus Velden im wunderschönen Kärnten. In der jüngsten Ausgabe der katholischen Satire-Zeitung „Der Päpstliche Ehrenkaplan“ wird die Klimahysterie in der katholischen Kirche aufs Korn genommen. Pfarrer Herbert Stichaller hält dabei unter anderem seinem eigenem Bistum den Spiegel vor: „Den Ruf »Impfen ist Nächstenliebe« habe man noch im Ohr. Doch folge schon die nächste Definition, was Liebe sei: »Klimaschutz ist Nächstenliebe« predigte Dompropst Engelbert Guggenberger in einem von Klimaaktivisten inszenierten »Requiem« am Großglockner. Sind mit dem nahenden Ende der Pasterze auch die Tage der Kirche gezählt? Der 5. September 2023 wird in die Kirchengschichte eingehen. Erstmals wurde einer, der noch lebt, kirchlich beerdigt.
Bei der Veranstaltung vor einigen Tagen „betete“ eine evangelische Pastorin „Du warst, als die Pasterze gebildet wurde von Schnee und Eis, und du wirst bleiben, selbst dann, wenn die Steine vom Großglockner nackt und kahl dem Wetter ausgesetzt sind und der Berg zu brechen beginnt.« Auch Dompropst Guggenberger meint die Schuldigen zu kennen und meint: „unser Tun und Lassen hat uns zu unserem heutigen Requiem geführt.“
Im „Päpstlichen Ehrenkaplan“ heißt es dann im Kapitel „... wenn Hirten mit den Wölfen tanzen…“: Seit Jahrtausenden hat der Mensch gelernt, mit der Natur zu leben und sich ihre Kräfte zunutze zu machen. […] Missernten lassen ihn erkennen, dass er nicht selbst Herr der Schöpfung ist. »Wie groß sind deine Werke, o Herr, wie tief deine Gedanken! Ein Mensch ohne Einsicht erkennt das nicht, ein Tor kann es nicht verstehen.« (Ps 92,6-7) Die Klimapropheten kennen den Psalter nicht. Sie beten nicht, sie danken nicht, sie drohen und klagen. Schuld sei der Mensch, der nicht an ihre Prophezeiungen glaubt. Sie kennen jedoch die Schriften von Marx und Engels, lauschen den Schauermärchen eines schwedischen Mädchens, das nicht zur Schule geht, und vertrauen den medizinischen Diagnosen eines Präsidenten der Weltgesundheitsorganisation, der nie einen Arztkittel, dafür aber in seiner äthiopischen Heimat die Uniform einer marxistischen Befreiungsarmee trug. Mit der Erfindung globaler Bedrohungen sind selbsternannte Heilsbringer dabei, ihre gottlose Ideologie der ganzen Welt überzustülpen. Menschen ohne Einsicht erkennen das nicht. Ein Tor kann es nicht verstehen.“
Kritik übt der Pfarrer i. R. dann daran, dass die Rufe der Weltuntergangsprediger nun auch aus Kirchen und Kathedralen ertönen. „Kein Hirtenwort, das nicht vor den Gefahren des Klimawandels warnt, kein Gottesdienst, in dem nicht auch noch Fürbitten zur Rettung der Welt eingefügt werden. Hohe Geistliche begeben sich ins Gebirge, um in der Kälte zu verkünden, dass es immer wärmer wird. Das »Gletscherbegräbnis« am Großglockner zieht Journalisten, Schaulustige und Klimagläubige an. Christgläubige dagegen bleiben daheim und warten, bis der verirrte Hirt zurückkehrt und sich wieder seinen tatsächlichen Aufgaben widmet."
Herbert Stichaller erinnert dann nochmals an die Corona-Zeit. “In der Zeit der Pseudopandemie wurden Kirchen geschlossen, Gottesdienste untersagt, Beichten verweigert und Begräbnisse aufgeschoben. Alte und kranke Menschen wurden allein gelassen, Sterbenden nicht die Sakramente gereicht. Nun aber gibt man einem Gletscher das letzte Geleit und scheut sich auch nicht, das Wort »Requiem« zu missbrauchen. Die Kulisse der Natur wird zum »großen Dom« erklärt, das Gotteshaus daheim den Künstlern überlassen, die darin steuerfrei ihre Ausstellungen inszenieren. »Wird der Menschensohn, wenn er kommt noch Glauben vorfinden?« (Lk 18,8).
Der Pfarrer ist überzeugt, dass es bestimmt auch bald Theologen geben werde, die uns erklären, dass wir nur deshalb auf die Wiederkunft Christi warten, weil er bei seinem ersten Kommen auf die „wichtigsten Themen „Klima, Gender und Geschlechtervielfalt“ vergessen hat.
In seiner Satire-Zeitung erinnert Stichaller dann unter Verweis auf „Wiki Salzburg“ auch daran, dass auf dem Gebiet, wo heute der Gletscher fließt, vor tausenden Jahren sogar Bäume wuchsen. „Seit Beginn der Nacheiszeit vor etwa 11.500 Jahren war die Pasterze nie größer als beim letzten Hochstand von 1852 bis 1856, jedoch schon öfters deutlich kleiner als heute.“
Die Ausstellung »Gletscher.Leben« auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe in Kärnten gibt Einblick in diese Zeit. Glanzstück der Schau ist der vor neun Jahren entdeckte Stamm einer Zirbe. ‚Pasterze gibt Baumstamm nach tausenden von Jahren frei‘ meldete der Nationalpark Hohe Tauern im Juni 2015. Zu sehen ist der Baum seit 6. Juli 2017 in der Ausstellung ‚Gletscher.Leben‘.«
Die gesamte Zeitung zum DOWNLOAD als PDF bei kath.net-MeWe - Weitere Auszüge aus der SATIRE-Zeitung, die alle 2 Monate erscheint und Pfr. Stichaller bestellt werden kann: [email protected]
Ehrenkaplan: Herr Dompropst, Sie haben vor kurzem den Gletscher am Großglockner beerdigt. Wie geht’s Ihnen heute?
Dompropst: Der Schmerz ist noch da. Das Leben muss weitergehen
Ehrenkaplan: Sind weitere Todesfälle zu befürchten? Auch der Mölltaler Gletscher soll in den letzten Zügen sein.
Dompropst: Als Theologe weiß ich: Sterben gehört zum Leben. Als Mensch frage ich: Warum lässt Gott es zu?
Ehrenkaplan: Es gibt Hoffnung. Das Eis in der Arktis wächst. In Grönland gab es noch kein einziges Gletscherbegräbnis.
Dompropst: In uns Gläubigen wohnen zwei Seelen. Einerseits freuen wir uns über das Eis, andererseits brauchen wir die Schmelze, um vom Klimawandel reden zu können.
Ehrenkaplan: Es gab auch Kritiker der Gletscherliturgie. So empfanden es manche als pietätlos, jemanden zu beerdigen, der noch lebt. Als Seelsorger kommt man mit der Ölung, nicht gleich mit dem Sarg.
Dompropst: Mit Öl hätten wir es im Naturschutzgebiet nur noch schlimmer gemacht. Wollen Sie behaupten, dass der Gletscher nur scheintot ist?
Ehrenkaplan: Möglich wär’s. Es geschieht oft, dass sich Totkranke wieder erholen.
Dompropst: Ich finde Ihre Fragen sehr unpassend mitten in der Trauerphase.
Ehrenkaplan: Leiden lassen sich schwer vergleichen. Doch was bedeutet für Sie das größere Leid: das Sterben eines Gletschers oder dass Sie nicht Bischof geworden sind?
Dompropst: (geht schweigend)
Ehrenkaplan: (leise) Er kann sich freuen: Wenigstens bleibt das Eis zwischen uns. und Medien sind sich einig: Es geht nur mit Verboten. In Zeiten großer Gefahr kann Demokratie tödlich sein. Wer die Klimahölle überlebt, wird den Rettern einmal danken, auch wenn er diese jetzt zum Teufel wünscht. Der Rettungsschwimmer fragt den Ertrinkenden auch nicht nach seiner Meinung. Er zieht ihn an Land oder gräbt ihm einfach das Wasser ab.
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O Geist der Zeit, der uns befreit, erlaubst mit Gründen auch die Sünden.
O Geist der Welt, der uns gefällt, verlockst mit Lügen zum Vergnügen.
O Geist der Glut, der niemals ruht, entfachst aus Liebe unsre Triebe.
O Geist der Lust, der nährt den Frust, benennst als Sklaven nur die Braven.
O Geist der Tat, der uns gibt Rat, bezeugst die Größe in der Blöße.
O Geist der Kraft, der Wandel schafft, erweckst in Paulus wieder Saulus.
O Geist im Land, raubst den Verstand, aus Marx machst Murks, aus Bätzing Schwätzing.
O Geist des Faust, der in uns haust, erklärst in Christo zum Freund Mephisto.
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