Vatikanbank dementiert russische Geldanlagen

11. September 2023 in Aktuelles


Geldinstitut wehrt sich gegen Vorwürfe aus der Ukraine: "Das IOR empfängt kein Geld aus Russland und investiert auch kein Geld aus Russland".


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Die Vatikanbank hat Vorwürfe aus der ukrainischen Regierung kategorisch dementiert, wonach es bei ihr Geldanlagen aus Russland gebe. Mychajlo Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Zelensky, hatte in dieser Woche in einem Fernseh-Interview gesagt, der Vatikan könne kein Vermittler zwischen Russland und der Ukraine sein, da er zu russlandfreundlich sei. Zudem gebe es "Geldanlagen aus der Russischen Föderation bei der Vatikanbank", die man genauer untersuchen müsse. Daraufhin teilte das vatikanische Geldinstitut am Samstag in einer Presseerklärung mit: "Das IOR empfängt kein Geld aus Russland und investiert auch kein Geld aus Russland."

Weiter heißt es in der Mitteilung: "Das IOR weist mit Nachdruck die Unterstellungen des Beraters zurück, wonach das IOR russisches Geld investiere." Ein solches Verhalten wäre im Übrigen "unmöglich angesichts der stringenten Richtlinien des IOR und der internationalen Sanktionen."

Kunden, die keine enge Beziehung zum Vatikan und zur katholischen Kirche haben, nehme die Vatikanbank gar nicht erst an, heißt es in der Mitteilung. Zudem nehme das IOR die Dienste internationaler Partnerbanken in Anspruch, die von untadeligem Ruf seien und sich an die internationalen Normen hielten. "Medienberichte im gegenteiligen Sinn entbehren jeglicher Grundlage und sind mithin als nichtig zu betrachten", teilte das IOR mit.

Das im Vatikan ansässige Geldinstitut IOR zählt nach eigenen Angaben 117 Angestellte und verwaltet Geld und Finanzanlagen von knapp 13.000 kirchlichen Kunden mit einem Gesamtvolumen von rund 5 Milliarden Euro. Aufgabe des 1942 gegründeten "Instituts für die religiösen Werke" ist die Verwaltung von Finanzen und Immobilien, die für religiöse oder wohltätige Zwecke bestimmt sind.

Der Nettogewinn des IOR belief sich für 2022 nach eigenen Angaben auf 29,6 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es 18,1 Millionen. Von dem Gewinn fließen rund 5 Millionen Euro als Dividende an den Papst.

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