Seligsprechung des ungeborenen Ulma-Kindes „ist helles Zeichen der unveräußerlichen Menschenwürde“

12. September 2023 in Spirituelles


„Der katholische Glaube der Familie Ulma und ihre christliche Nächstenliebe waren der Grund, verfolgte Juden, die wie wir Christen an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs glauben, vor ihren Nazi-Mördern zu verstecken.“ Von Gerhard Kardinal Müller


Markowa (kath.net) In den führen Christenverfolgungen im römischen Reich wurden auch ganze Familien ausgelöscht und von Gott aufgenommen in "die leuchtende Schar der Märtyrer" (Te Deum). Ihre Namen aber sind weitgehend unbekannt. Es blieb dem atheististischen Jahrhundert der Menschheitsgeschichte vorbehalten, dass das Ehepaar Ulma mit ihren sieben Kindern den nationalsozialistischen Rassenwahn mit ihrem Leben bezahlen mussten. Ihr katholischer Glaube und ihre christliche Nächstenliebe waren der Grund, verfolgte Juden, die wie wir Christen an den Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs glauben, vor ihren Nazi-Mördern bei sich daheim zu verstecken.

Zu Recht werden sie von der Kirche zur Ehre der Altäre erhoben, nachdem sie vom jüdischen Volk schon als "Gerechte der Völker" geehrt werden. Sie sind somit für Christen und Juden von heute Vorbild und Ansporn, Verfolgten und Verfemten, welcher Nation und Religion auch immer, beizustehen, sich durch Drohungen nicht vom Guten abhalten zu lassen, dem Bösen zu widerstehen und vor aller Welt Gott als den Richter aller Lebenden und Toten zu bekennen. Für unsere Zeit, in der Politiker und Ideologen wieder ein Recht auf die Tötung von unschuldigen Kindern im Mutterleib oder von Schwerkranken und Lebensmüden einfordern, ist die Seligsprechung des letzten und noch nicht geborenen Kindes des Ehepaars Ulma ein helles Zeichen der unveräußerlichen Menschenwürde. Der Glaube an die Gottebenbildlichkeit jedes Menschen vom ersten Augenblick der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ist im Wort Gottes ebenso begründet wie die fundamentale Bedeutung von Ehe sowohl für die ganze Menschheit als auch für das Volk Gottes im Alten und Neuen Bund: "Gott schuf den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und bevölkert die Erde." (Gen 1, 27f).

Ihr Seligen der Familie Viktoria und Josef mit den sieben Kindern bittet für die Kirche und die ganze Menschheit, dass wir Gott erkennen und über alles lieben. Denn der dreifaltige Gott ist Ursprung und Ziel aller Schöpfung und er allein ist die Vollendung und Seligkeit jedes Menschen.

Hinweis: kath.net verfolgt die Seligsprechung der Familie Ulma seit längerer Zeit intensiv. Weiter kath.net-Artikel finden sich unter dem Stichwort "Ulma", siehe Link.

Ein Lied über die Familie Ulma - sowohl mit historischem Bildmaterial wie auch mit nachgestellten Videoszenen:


© 2023 www.kath.net