Österreichische Kirchenstatistik zeigt: Messbesucher brechen nach Covid-Jahren dramatisch ein!

13. September 2023 in Österreich


Die österreichischen Bischöfe bekamen 2022 die "Corona-Rechnung" - 2018 bzw. 2019 wurden im Schnitt noch mehr als 500.000 Messbesucher gezählt, 2022 waren es nach den Kirchenschließungen 2020 und 2021 nur mehr zwischen 309.000 und 366.000 Besucher


Wien (kath.net) Die Österreichische Bischofskonferenz hat am Mittwoch die Kirchenstatistik für das Jahr 2022 veröffentlicht, in der noch einmal bestätigt wird, dass die Katholikenzahl in Österreich weiterhin zurückgeht. Mit Stichtag 31. Dezember 2022 gab es in Österreich auf dem Papier noch 4,73 Millionen Katholiken, ein Jahr zuvor war es laut 4,83 Millionen . Das ist ein Rückgang von 1,96 Prozent.  Die Zahl der Kirchenaustritte hat 2022 gegenüber den Jahren davor deutlich zugelegt. 2021 waren 72.222 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten, 2020 waren es 58.727. Die ÖBK schreibt dazu "Für die aktuell hohen Austrittszahlen dürften bei vielen Menschen eine Distanz zur Kirche ausschlaggebend sein, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden ist. Laut Angaben aus den Diözesen sei dieser Trend im letzten Jahr durch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage noch verstärkt worden." De facto sind vor allem 2021/2022 Tausende auch aus der Kirche ausgetreten, weil sich einige Bischöfe beim Thema Impfung einseitig für die Covid-Impfung aussprachen.

2022 hatte sich auch gezeigt, dass nicht alle österreichischen Bischöfe mit dem Impfkurs von Schönborn, Glettler & Co. einverstanden waren. So hatte der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz damals deutliche Kritik an Kardinal Christoph Schönborn wegen dessen "Lass Hirn regnen"-Aussage in Richtung der Impfgegner geübt. 2023 hatte der Grazer Diözesanbischof Krautwaschl gemeint: "Im Nachhinein betrachtet: Da ist manches offensichtlich übertrieben gewesen, da haben viele - wohl auch ich - einiges falsch gemacht."

Brisant für die katholische Kirche ist aber nach den Covid-Jahren 2020 und 2021 jetzt die "Covid-Rechnung"  bei den Messbesuchern bekommt. Denn diese sind massiv eingebrochen. An den beiden "Zählsonntagen"  im Jahr 2022 wurden nur mehr 309.000 bzw. 366.000 Gottesdienstteilnehmer gezählt. Die Zahlen sind zwar  höher als 2021 und 2020, damals wurden aber in viele Kirche an Sonntagen de facto durch die Anordnung der Bischöfe die Kirchen "zugesperrt". Das relevante Jahr ist das Jahr 2019. Damals wurden noch zwischen 497.000 und 533.000 Messbesucher gezählt, 2018 waren es zwischen 502.000 und 554.000. Das ist ein Rückgang zu 2019 von 30 bis 40 %.

Auch bei den Finanzen bekamen die Bischöfe jetzt eine "Covid-Rechnung." Im Gegensatz zu früheren Jahren wachsen die Einkommen aus der Kirchensteuer nicht mehr sondern stagnieren. Der Großteil der Einnahmen der Diözesen stammt aus dem Kirchenbeitrag. 2022 waren es fast 499,98 Millionen Euro (75 Prozent der Gesamteinnahmen), 2021 lagen die Kirchenbeiträge bei 498,84 Millionen Euro. Die meisten Diözesen bilanzieren dennoch leicht negativ. Gründe dafür sind laut einer Aussendung der Bischofskonferenz teuerungsbedingt "erhöhte Aufwendungen" und ein "negatives Finanzergebnis" infolge der Entwicklungen auf den Finanzmärkten.


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