Brisanter Vorwurf aus der Schweiz an Papst Franziskus

18. September 2023 in Schweiz


2016 meldete Bischof Charles Morerod einen schweren Fall von sexuellen Missbrauch durch einen Priester nach Rom und enthob den Priester des Amtes. Trotz mehrerer Zeugen wurde der Priester in Rom rehabilitiert und durfte weiter seinen Dienst ausüben.


Freiburg i.Ü. (kath.net)
In der Schweiz gibt es im Umfeld der derzeitig erhobenen Vorwürfe gegen Schweizer Bischöfe (Missbrauchsvertuschung usw.)  jetzt einen brisanten Vorwurf an den Vatikan. Erhoben wird der Vorwurf von Claude Chatelain, einem Kolumnist im SonntagsBlick. Chatelain teilte in seiner jüngsten Kolumne mit, dass er als Internatsschüler vor 50 Jahren Zeuge von Übergriffen im Collège St-Michel in Freiburg durch den dortigen Präfekten wurde. 2016 erkannte er diesen Priester bei einer Messe wieder. Chatelain erzählte dies damals Bischof Charles Morerod. Die Antwort des Bischofs sei gewesen: "Jetzt habe ich genug Zeugen."

Der Kolumnist ist bereit für eine Aussage, gemeinsam mit den damaligen Opfern. Eines der Opfer war damals 15 Jahre jung.

Bischof Morerod enthob den Priester von der Ausübung der kirchlichen Ämter und schickte 2016 das Protokoll nach Rom. Doch passiert ist nichts. In Rom wurde der Fall unter Papst Franziskus so gehandhabt, dass der "Missbrauchs-Priester" angesichts seines hohen Alters rehabilitiert wurde.

"Zumindest in diesem konkreten Fall kann man Bischof Charles Morerod nicht unterstellen, er hätte weggeschaut und den Ernst der Sache unterschätzt. Die Truppe um Papst Franziskus allerdings schon", schreibt nun Chatelain.


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